Prälat Rolf Linse feiert am 1. Juni seinen 90. Geburtstag.
1933 in Duisburg-Hamborn geboren, wurde Rolf Linse am 11. Februar 1960 in Essen zum Priester geweiht. Nach Kaplansstellen in St. Joseph in Essen-Horst, St. Joseph in Hattingen-Welper und St. Marien in Gladbeck-Brauck war er ab 1. Februar 1977 als Religionslehrer in Bottrop und als Subsidiar in St. Bonifatius tätig. Ab Ende des Jahres 1977 arbeitete er bis zu seiner Entpflichtung 20 Jahre später als Realschulpfarrer an der Gustav-Heinemann-Realschule und an der Marie-Curie-Realschule. 1989 wurde er außerdem zum Diözesanseelsorger für Blinde ernannt.
Bereits 1972 hatte Linse eine Hilfsorganisation für Indien gegründet, mit der ihn viele Menschen verbinden und die ab 1977 unter dem Namen „Indienhilfe Bottroper Realschüler“ firmierte. Bis vor einigen Jahren stand er auch im Ruhestand unter anderem noch regelmäßig auf dem Bottroper Markt, um mit dem Verkauf fair gehandelter Produkte Spenden für die Menschen in Indien zu sammeln. In den vergangenen 50 Jahren hat er viereinhalb Millionen Euro für die Hilfsorganisation zusammen bekommen. Damit wurden Menschen mit Behinderung und deren Ausbildung, mittellose kranke Menschen, der Bau von Schulen, Krankenhäusern und Kirchen unterstützt, ebenso die Ausbildung von Ordensfrauen und Priesternachwuchs. Eine Dauer-Ausstellung in der Kirche St. Bonifatius gibt Einblick in die Projekte und die Geschichte der Indienhilfe.
Für sein Engagement für Indien hat Prälat Linse zahlreiche Ehrungen erhalten. Dazu zählen beispielsweise der 2000 erhaltene Ehrenring des Bistums Eluru und die 2002 erfolgte Ernennung zum Prälaten durch Papst Johannes Paul II. 2004 bekam er die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen, 2016 das Bundesverdienstkreuz am Bande.
An seinem Geburtstag wird in der St.-Cyriakus-Kirche, Kirchplatz 1, um 9 Uhr eine Heilige Messe gefeiert.
53 Pilgerinnen und Pilger aus Bottrop haben sich am Samstag, 29. April, auf den Weg nach Kevelaer gemacht. Unter dem Leitgedanken der diesjährigen Wallfahrt „Habt Vertrauen – Ich bin es“ waren die Pilger:innen in zwei Gruppen per Bus und per Fahrrad an den Niederrhein aufgebrochen. Eingeladen dazu hatte der Förderverein Herz Jesu.
Während die 23 Radpilger um sieben Uhr nach einem Impuls an der Barbarastatue, dem Standort der ehemaligen Kirche St. Barbara, bei nasskalten Wetter losfuhren, machten sich die 30 Buspilger um zehn Uhr auf den Weg. Sie wurden von Pastor Peter Keinecke begleitet, der das geistliche Programm im Bus gestaltete, den Kreuzweg in Kevelaer mit den Pilger:innen betete und zum Abschluss mit allen Teilnehmer:innen zusammen den Gottesdienst in der Beichtkapelle des Marienwallfahrtsortes feierte.
Die Radpilger fuhren Richtung Rhein überquerten bei Orsoy den Fluss mit einer Fähre und legten unter anderem einen Zwischenstopp am Soldatenfriedhof Rheinberg ein. Bei den Radlern sorgte Josef Finke mit Impulsen, Gebet und Gesang für die inhaltliche Gestaltung. Auch wenn die Beine auf der 70 Kilometer langen Strecke immer schwerer wurden, erreichten alle Bottroper:innen schließlich ihr Ziel. Einige Pilger:innen hatten sich auch privat auf den Weg nach Kevelaer gemacht, so dass am Ende deutlich über 60 Gläubige vor Ort waren. Den Abschluss bildete nach dem gemeinsamen Gottesdienst eine Zusammenkunft am Gnadenbild „Trösterin der Betrübten“.
Nach der Wallfahrt ist vor der Wallfahrt: Der Förderverein Herz Jesu lädt bereits jetzt zur Fußwallfahrt am 25. August zum Bildnis der „Mutter vom Guten Rat“ in der Propsteikirche St. Clemens in Oberhausen-Sterkrade ein.
Beten, ein Gespräch mit Gott zu führen, ist auf unterschiedliche Weise möglich. Wie das funktionieren kann, hat die Propsteipfarrei St. Cyriakus in der Woche des Ewigen Gebets vom 27. März bis 2. April gezeigt. Eine Gruppe von 14 Haupt- und Ehrenamtlichen hatte dafür ein besonderes und vielfältiges Programm erarbeitet und damit ein zeitgemäßes Angebot geschaffen.
„Wir wollten zeigen, dass das Ewige Gebet nicht nur etwas für Insider oder besonders fromme Menschen ist“, erklärt Gemeindereferentin Britta Walkowiak. Zwar stehe in einer Woche wie dieser die eucharistische Anbetung im Vordergrund, die Vielfalt des Betens sei dabei aber deutlich geworden.
Zu den Angeboten gehörten deswegen außer Anbetungsstunden unter anderen eine Liturgische Nacht in St. Ludgerus, musikalische Gebete mit dem Chor Cantamus und den Familienchören St. Cyriakus und St. Suitbert, Gesprächs- und Vortragsabende und mit einem Stationenweg in Herz Jesu und einer Betstunde in St. Ludgerus auch Programmpunkte für Kinder.
Verbindendes Element war dabei ein Gebet von Beate Harst von den Missionsärztlichen Schwestern, das auf einer Klappkarte in den Kirchen auslag. Deren Vorderseite zeigte das Bild des brennenden Dornbuschs, das von ihrer Mitschwester Simone Herrmann gemalt worden war. Gott offenbart sich über den Dornbusch Mose, der innehalten und Gott zuhören soll. Ein Bild, das zu einer Woche des „Gesprächs mit Gott“ nur zu gut passte.
Stattgefunden haben die Angebote in allen Kirchen der Pfarrei sowie im Haus Kirchplatz 2/3 und im Barbaraheim. Wenn möglich, möchte die Pfarrei auch im kommenden Jahr die Woche des Ewigen Gebets wieder besonders gestalten.
Sexualisierte Gewalt ist nach wie vor ein Tabu-Thema. Umso wichtiger ist es, öffentlich darüber zu sprechen. Nach der Vorstellung der sozialwissenschaftlichen Aufarbeitungsstudie zu sexualisierter Gewalt, die Mitte Februar veröffentlicht wurde, präsentiert das Bistum Essen deswegen die zentralen Ergebnisse jetzt in den Städten und Kreisen des Bistums. Den Auftakt machte am 21. März die Stadt Bottrop, wo Generalvikar Klaus Pfeffer zur Studie Stellung bezog. Etwa 80 Interessierte waren an diesem Abend dazu in die Kulturkirche Heilig Kreuz gekommen.
Mit der Erstellung der mehr als 400 Seiten umfassenden Studie war 2020 das Münchener Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) beauftragt worden. Im Zentrum der Untersuchungen stehen die strukturellen und systemischen Bedingungen, die sexualisierte Gewalt in der katholischen Kirche im Bistum Essen begünstigt haben.
„Wir wollen das Thema auf ein gutes Fundament stellen“, leitete Dr. Jürgen Cleve, Bottroper Stadtdechant und Propst von St. Cyriakus, den Abend ein. Entscheidend sei es, daraus zu lernen und Fehler nicht zu wiederholen. Die Studie zeige, dass es massive Versäumnisse bei der Aufarbeitung bis hin zu aktiver Vertuschung von Fällen gegeben habe, unterstrich Generalvikar Klaus Pfeffer mit einem Zitat von Bischof Overbeck. Es gehe allerdings nicht nur darum, die zentralen Ergebnisse und Empfehlungen der Studie für die Präventions- und Interventionsarbeit bistumsweit bekannt zu machen. „Wir wollen zugleich mit allen Interessierten in geschützten Räumen über die verschiedenen Facetten sexualisierter Gewalt ins Gespräch kommen“, betonte er. Denn die mit der Studie unter anderem vorliegenden Täterbiographien, die teilweise über Jahrzehnte reichten, machten „das Schreckliche“ dieses Themas deutlich.
Als zwei Betroffene aus der Stadt kamen Stephan Bertram und Markus Elstner zu Wort. Lange habe er nicht über den an ihm begangenen Missbrauch sprechen können, der ihn bis heute belastet, erklärte Bertram, der die Studie des IPP begleitet hat. Nach langen Jahren habe er sich schließlich an das Bistum gewandt und möchte heute dazu beitragen, Aufklärung nach vorne zu tragen. Zudem möchte er andere Betroffene dazu ermutigen, ebenfalls Hilfe zu suchen. Diese müssten „anständig behandelt“ und vor allem entschädigt werden.
Markus Elstner hat im vergangenen Jahr nicht nur einen Gedenkstein für von Missbrauch Betroffene vor der St.-Cyriakus-Kirche aufgestellt. Vor bereits zehn Jahren hatte er auch die Betroffenen-Intitiative „Wegweiser“ gegründet. Die Gründung dieser Initiative habe ihm nicht nur selbst geholfen. Mittlerweile mache er damit auch deutschlandweit auf das Thema aufmerksam, betonte er in der Kulturkirche.
„Ich bin froh, dass die Wahrheit auf den Tisch kommt, auch wenn es weh tut“, hatte Stephan Bertram vor geraumer Zeit gesagt. „Als Betroffener will ich jedoch, dass das Bistum aus den Fehlern lernt und sich verändert.“ Genau daran arbeite das Bistum derzeit, machte der Generalvikar deutlich. Es habe sich eine „Task Force“ gegründet, die Konsequenzen und Handlungsschritte für die nächste Zeit erarbeite. Zu den Anfängen zähle es, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen – so wie an diesem Abend in Heilig Kreuz.
Zahlreiche Wortmeldungen zeigten, wie sehr das Thema die Besucherinnen und Besucher des Abends bewegte. Absolutes Unverständnis wurde darüber geäußert, dass über Jahrzehnte Schweigen über begangene Taten in der Kirche geherrscht habe. Dazu passte der Hinweis, dass die hierarchische Struktur sowie Missbrauch von Macht Taten begünstigt habe. Diese Strukturen gelt es weiter aufzubrechen. Einige Beiträge übten Kritik daran, dass die Entschädigung von Betroffenen und die Aufarbeitung von Missbrauch nicht schnell und weit genug ginge. Gleichzeitig wurde auf die Bedeutung der Präventionsarbeit und die notwendige Unterstützung der Gemeinden verwiesen.
Nach zwei Stunden war es an der Zeit, die Veranstaltung zu beenden. Fragen und Anmerkungen wird es darüber hinaus geben. Denn abgeschlossen kann das Thema damit noch lange nicht sein. Das Gespräch darüber wurde jedenfalls in Gang gesetzt.
Info
Die Veranstaltung wurde mit Unterstützung der Katholischen Erwachsenen- und Familienbildung (KEFB) sowie der Katholischen Stadtkirche Bottrop durchgeführt.
Sahnetorte mit Kirschen oder Schwarzbrot mit Schinken? Ursula Kirchhoff muss sich nicht für das eine oder andere entscheiden. Bei ihrer Arbeit gehört für sie beides dazu. Die „Sahnetorte mit Kirschen“ – das sind für die Musikerin Werke der Romantik, der sie sich sehr verbunden fühlt. Hat sie sich ausgiebig damit beschäftigt, dann braucht sie auch wieder „Schwarzbrot mit Schinken“, also weniger gefühlvolle Musik wie die von Johann Sebastian Bach.
Ursula Kirchhoff ist immer offen geblieben für Musik in all ihren Facetten. Das ist auch bei ihrem Wirken als Kantorin in St. Cyriakus deutlich zu spüren ist. Mit dem Propsteichor der Pfarrei übt die 58-Jährige Stücke aus allen Musikbereichen ein. „Ich möchte die Tradition kirchlicher Musik aufrecht erhalten“, betont sie. Ein Idee, die offenbar auch bei anderen gut ankommt, denn am 1. März feiert die gebürtige Bottroperin bereits ihr 25-jähriges Dienstjubiläum in der Pfarrei.
Musik begleitet Ursula Kirchhoff seit ihrer Kindheit. In ihrer Familie wurde immer musiziert. Instrumente wie Flöte, Gitarre, Klavier und vor allem die Orgel gehörten früh zu ihrem musikalischen Rüstzeug. Bereits während des Studiums von Kirchenmusik und Gesang, das sie in Düsseldorf absolvierte, arbeitete sie in Teilzeit als Organistin für die Gemeinde St. Michael. Was in jungen Jahren eine enorme Verantwortung darstellte, war zugleich ein großer Vorteil. „Ich konnte schnell Studium und Praxis miteinander verbinden“, erinnert sie sich.
1998 schließlich konnte sie als Kirchenmusikerin in St. Cyriakus beginnen. Seitdem spielt sie nicht nur die Orgel, sondern leitet unter anderem mehrere Chöre wie den Propsteichor und den Familienchor, einen Kinder- und Jugendchor sowie eine Frauen- und eine Choralschola. Gerne blickt die Kantorin auf besondere Ereignisse in der Propstei zurück, die sie mit den Chören und weiteren Musikern mitgestalten durfte. Dazu gehörten beispielsweise die Feierlichkeiten zur 850-Jahr-Feier der Gemeinde St. Cyriakus und das 150-jährige Jubiläum des Propsteichores. Im Gedächtnis bleiben ihr auch die in St. Cyriakus regelmäßig stattfindenden Konzerte oder Feiertage, denen sie musikalisch ihren eigenen Schliff verlieh.
Kurz vor Beginn der Fastenzeit freut sich Ursula Kirchhoff bereits auf Ostern, wenn sie in der Kirche nach entbehrungsreichen Corona-Jahren endlich wieder mit Orchester spielen darf. Geplant ist eine Messe von Johann Eberlin sowie Werke aus der Klassik von Komponisten wie Michael Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart. Während andere Chöre durch die Pandemie Sänger verloren haben, sind die Chöre in St. Cyriakus wieder gut aufgestellt.
Für sich persönlich hat Ursula Kirchhoff in dieser Zeit sogar etwas dazu gewonnen: Statt zu resignieren aufgrund der coronabedingten Einschränkungen, kaufte sie sich eine Harfe und nimmt seitdem Unterricht. Schließlich ist die Musik nicht nur Arbeit, sondern auch ihr größtes Hobby, von dem sie „einfach nicht weg kommt“. Mit der Harfe lerne sie nicht nur ein neues Instrument, sondern auch eine neue Welt mit anderer Musik kennen.
Ihre Interesse für Musik sei immer „breit gefächert“ gewesen, erklärt die Kantorin. Da passt es nur zu gut, wenn sie zu ihrem Jubiläum mit dem „Jamulus-Quartett“ auftreten kann. Das Quartett, in dem Ursula Kirchhoff den Alt-Part übernimmt, singt unten anderem in den Gemeinden der jeweiligen Ensemblemitglieder und war in St. Cyriakus bereits im samstäglichen Mittagsgebet zu hören. Zum Jahrestag des Angriffs auf die Ukraine lädt es zu einem Benefizkonzert für die Ukraine-Hilfe ein. Auch Menschen aus der Ukraine sind dazu eingeladen, weswegen es zusätzlich Plakate mit dem Konzertprogramm in Ukrainisch gibt. Das Konzert soll auch an weiteren Standorten zu Gehör kommen.
Doch zunächst bereichert Ursula Kirchhoff mit ihrem Quartett die Zuhörerschaft in Bottrop und zeigt damit zugleich, dass Musik so viel mehr sein kann als nur schöner Klang.
Benefizkonzert für Ukraine-Hilfe
Das „Jamulus-Quartett“ ist am Freitag, 24. Februar, 18 Uhr, in St. Cyriakus, Kirchplatz 1, zu hören. Unter der Überschrift „Verleih uns Frieden gnädiglich“ erklingen klassische Psalmvertonungen
unter anderen von Mendelssohn, Distler und Resinarius. Bogyung Kim begleitet das Quartett an der Orgel und spielt Werke von Reger, Mendelssohn und Buxtehude. Der Eintritt ist frei, um Spenden
wird gebeten.
Mit Ende des Monats Januar ist Mechthild Wenning aus dem Dienst in der Propstei St. Cyriakus ausgeschieden. 26 Jahre lang war die 66-Jährige die Konstante in der Verwaltung der Pfarrei. Während ihres gesamten Arbeitslebens war Mechthild Wenning im kirchlichen Bereich tätig, unter anderem im Pfarrbüro, beim Caritasverband und auch im Essener Generalvikariat.
Sie sei eben immer auch eine „Arbeiterin im Weinberg des Herrn“ gewesen, betonte Thomas Hellbach, Verwaltungsleiter in St. Cyriakus. Im Rahmen einer Feier zur Verabschiedung für Mechthild Wenning dankte er ihr zusammen mit Propst Dr. Jürgen Cleve und zahlreichen Kolleginnen und Kollegen für ihr jahrelanges Engagement und die gute Zusammenarbeit.
Diese lag auch der neuen Ruheständlerin immer am Herzen. Interessante Zeiten habe sie in St. Cyriakus erlebt: Jeder Pfarrerwechsel habe neue Wendungen gebracht, und auch der Neubau der Pfarrei am Kirchplatz 2/3 sei eine Herausforderung gewesen. Doch geschätzt habe sie vor allem das gute Betriebsklima in St. Cyriakus, das den Arbeitsalltag stets angenehm gestaltet hätte.
Nachfolgerin auf ihrer Stelle ist Stefanie Ortmann. Die 39-Jährige hat bereits im Dezember vergangenen Jahres in St. Cyriakus begonnen und ist an den Werktagen am Kirchplatz 2/3 zu erreichen.
Wo es an diesem Morgen grau und unfreundlich ist, ist es drinnen bunt und einladend: Am Samstag, 21. Januar, ist die renovierte und erweiterte KiTa St. Bonifatius eingeweiht worden. Rund 300 Gäste waren nach 18 Monaten Bauzeit zu diesem Anlass in den Fuhlenbrock gekommen. Auf etwa 900 Quadratmetern erstreckt sich nun das moderne Gebäude, das die Räume des ehemaligen Pfarrheims miteinschließt. Die ursprünglich dreigruppige Kindertagesstätte wurde auf fünf Gruppen erweitert. Somit gibt es nun zwei Gruppen für Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren, eine Gruppe für Kinder unter drei Jahren, die es vorher nicht gab, und zwei Gruppen für Kinder von drei bis sechs Jahren. „Ich freue mich, dass Ihr jetzt diesen neuen und schönen Ort habt“, betonte Propst Dr. Jürgen Cleve im Gottesdienst zur Eröffnung. Im Rahmen der Modernisierungsstratgie „KiTa 4.0“ ist die Einrichtung nicht nur größer geworden, sondern auch völlig neu ausgestattet worden.
Im Sinne der Partizipation konnten nicht nur die Mitarbeiter mitplanen, wie die KiTa aussehen sollte, auch die Kinder durften ihre Wünsche äußern. Besonderheiten sind unter anderem mehrere Schwerpunkträume zu Themen wie Yoga, Malen, Konstruieren, Medien und Forschen. Eine Kletterwand und eine Spieldusche versprechen darüber hinaus Bewegung und Spaß, ebenso wie Podeste und breite Fensterbänke, die ausdrücklich von den Kindern als Sitzgelegenheiten benutzt werden dürfen. Bullaugen zwischen den Räumen und Sichtfenster in den Türen - beides auf Augenhöhe der Kinder - eröffnen den Blick nach außen und innen. Denn in der sogenannten teiloffenen KiTa können die Kinder selbstbestimmt ihren Interessen nachgehen, erklärt es Einrichtungsleiterin Bettina Höhner. Ein Anmeldesystem, bei dem die Kinder an einer Tafel ihr Bild an den Ort heften können, an dem sie sich aufhalten möchten, lässt den Wechsel in andere Räume zu.
97 Kinder besuchen derzeit die KiTa, 21 pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen ihnen zur Seite. Ein Aufzug sorgt für einen barrierefreien Zugang. Schließlich gibt es auch vier Inklusionskinder in St. Bonifatius. Noch im November hätte Bettina Höhner kaum daran geglaubt, dass alles pünktlich fertig wird. Bautechnische Probleme und ein Rohrschaden hatten für Verzögerungen gesorgt. Doch auch wenn es zwischenzeitlich schwierig war, so war der Umbau doch vor allem ein spannendes Projekt, sagt Barbara Wagner, Gebietsleiterin im KiTa Zweckverband, in dessen Trägerschaft sich die Einrichtung befindet. Ausdrücklich dankt sie allen Beteiligten nach dem Gottesdienst in St. Bonifatius, die alle den Prozess konstruktiv mitgestaltet hätten. Es habe eine enge Zusammenarbeit zwischen der Pfarrei St. Cyriakus, dem Investor „KiTa Meyer & Monz Verwaltungs GmbH“, dem KiTa Zweckverband, genauso wie mit den Eltern und Mitarbeitern gegeben. Dadurch sei nicht nur eine moderne Einrichtung entstanden, die jetzt zu den größten Einrichtungen der Stadt zählt, sondern auch ein bedeutsamer Bildungsort für Familien in Bottrop. Ein Konfettiregen der Kinder zum Ende des Gottesdienstes hätte die Freude darüber kaum schöner ausdrücken können