Osterfeiertage und Erstkommunion im Fuhlebrock

 

Palmsonntag - Nach der Palmweihe um 11.30 Uhr vor dem Jugendheim und einer kleinen Palmprozession in die Kirche fand der Familiengottesdienst mit dem Passionsspiel der Kinder statt. Die Dekoration der Kirche symbolisierte den Einzug Jesu in Jerusalem. Nachmittags gab es um 16 Uhr noch den „Du-fehlst-Gottesdienst“ für alle, die um einen lieben Menschen trauern. Der Tag schloss um 18 Uhr mit der Bußandacht.

 

Gründonnerstag - Um 20 Uhr fand die Messe vom letzten Abendmahl statt. Hierzu wurde das Umfeld um das Taufbecken entsprechend gestaltet. Vom Taufbecken aus wurden auch die Gaben zum Altar in einer langen Menschenschlange weitergereicht. Die Fußwaschung wurde traditionell an den Erstkommunionkindern vorgenommen. Nach dem Gottesdienst gab es noch eine längere Zeit der Anbetung vor dem Allerheiligsten mit anschließender Komplet. Währenddessen wurde im Jugendheim eine Agapefeier für Kinder angeboten, die wieder sehr gut angenommen wurde.

 

Karfreitag - Morgens fand um 11 Uhr ein Kinderkreuzweg mit anschließendem Basteln von Osterkerzen statt, um 15 Uhr die Liturgie vom Leiden und Sterben unseres Herrn Jesus Christus.

 

Osternacht - Um 21 Uhr brannte vor den Altarstufen von St. Ludgerus ein kleines Osterfeuer, an dem die neue Osterkerze entzündet wurde. Am Ende wurde die Familienmesse dann noch sehr fröhlich, als viele bunte Luftballons von der Orgelempore fielen und die ganze Kirche in eine bunte „Feierzone“ verwandelten. Nach der Messe gingen die Feierlichkeiten im Ludgerushaus beim traditionellen Ostereieressen weiter.

 

Erstkommunion - Am Weißen Sonntag empfingen insgesamt 64 Kinder in 2 Gottesdiensten erstmals die Heilige Kommunion. Das Motto lautete „Wir sind Blumen in Gottes Garten“. Passend dazu war die Dekoration auf den Altarstufen gestaltet. Große Blumenfotos auf Leinwand und ein bunter Blumenstrauß aus genau diesen Blumensorten waren ein besonderer Hingucker und sehr beliebtes Fotomotiv. Musik von Rainer Kowanda rundete die gelungenen Gottesdienste ab.

Fotos: Thomas Dodt


Wechsel in der Leitung der Caritas-Gruppe St. Ludgerus

Ihre Aufgabe hat sie mit Begeisterung und Herzblut gemacht. Das betonte Pastor Andreas Willenberg jetzt bei ihrer Verabschiedung, die ihr sichtlich nicht leichtfiel. Doch nach 18 Jahren gibt Anni Lemberg die Vorstandsarbeit der Caritasgruppe St. Ludgerus nun in andere Hände. Zusammen mit der 84-Jährigen legen auch Hildegard Liebert und Annemarie Czeslik ihre Ämter im Vorstand nieder. Wie die Vorsitzende haben auch sie seit 2006 die Arbeit der Caritas im Fuhlenbrock geprägt.

 

Wichtig war es Anni Lemberg für eine gute Nachfolge zu sorgen, so Pastor Willenberg. Mit Regina Dübbert, Ursula Pellmann und Ursula Hullerum hat sich ein neues Leitungsteam gefunden, das von den Caritas-Mitgliedern einstimmig gewählt wurde.

 

Er sei beeindruckt von dem jahrelangen Engagement des scheidenden Vorstands, sagte Caritasdirektor Dr. Andreas Trynogga. Für ihre Arbeit über die vielen Jahre sei er sehr dankbar. Gemeinsam mit Margret Zerres und Gudrun Höpfner aus dem Vorstand der CKD Bottrop war er ebenfalls zur Verabschiedung gekommen. Als Zeichen für die Dankbarkeit der Fuhlenbrocker Caritas-Gruppe erhielt Anni Lemberg eine große Torte, die unter anderem das Flammenkreuz, das Logo des Wohlfahrtsverbands, zeigte. Zudem wurden Anni Lemberg und Annemarie Czeslik mit dem Elisabeth-Kreuz der Caritas geehrt, das Hildegard Liebert bereits ihr Eigen nennen durfte.

 

Die Aufgaben in der Caritas, der sie schon seit 2001 angehört, seien vielfältig gewesen, zog Anni Lemberg Bilanz. Dazu gehörten unter anderen die Haussammlungen, Seniorennachmittage, Besuche der Mitglieder und ihrer Familien bei Geburtstagen, besonderen Hochzeitstagen, aber auch in Krankheits- und Todesfällen. Nicht zuletzt unterstützte sie mit der Caritas-Gruppe Bedürftige und Migranten oder auch das Caritas-Kinderdorf.

 

Anni Lemberg habe sich ebenso in der Stadtkonferenz sowie auf Diözesanebene eingebracht, erklärte die CKD-Vorsitzende Margret Zerres. Stets habe sie sich für andere Menschen interessiert, für ihre Schicksale und Nöte, habe zugehört und geholfen – das alles mit viel Freude. Die Zahl ihrer Kontakte sei groß gewesen. Sicherlich an die 30 Ehrenamtliche habe sie in den zurückliegenden Jahren für die Caritas-Arbeit anwerben und begeistern können. Auch wenn Anni Lemberg nun mit Hildegard Liebert und Annemarie Czeslik ihr Arbeit im Vorstand beendeten, so „werden sie sicherlich alles Caritas-Frauen bleiben“, war sich Margret Zerres sicher.


Pfarrer Johannes Tillmann feierte 60-jähriges Priesterjubiläum

Fotos: Thomas Dodt
Fotos: Thomas Dodt

Mit einem festlichen Gottesdienst in St. Ludgerus ist am Samstag, 24. Februar, das Diamantene Priesterjubiläum von Pfarrer Johannes Tillmann gefeiert worden. Zahlreiche Gäste waren aus diesem Anlass zur Feier der heiligen Messe in den Fuhlenbrock gekommen.

 

Die Predigt in der Messfeier zum Jubiläum hielt Pastor Norbert Linden. Linden war einst Nachfolger von Johannes Tillmann als Pfarrer in St. Ludgerus und ist zurzeit Pastor in der Essener Pfarrei St. Josef in Frintrop. In seiner Predigt sprach Linden über das Priesteramt. Er betonte unter anderem, dass Johannes Tillmann in den 60 Jahren seiner Tätigkeit nicht nur als Vertreter einer Institution gewirkt habe, sondern vor allem als Mensch und Priester.

 

In seiner Rolle aus Stadtdechant überbrachte zudem Propst Dr. Jürgen Cleve Grüße aus den Bottroper Pfarreien. Der Tag endete nach dem Gottesdienst mit einem Empfang und guten Begegnungen des Jubilars mit seinen Gästen im Ludgerushaus.

 


Weitere Informationen zum Leben von Pfarrer Johannes Tillmann finden sich im folgenden Text.


Vor 60 Jahren wurde Johannes Tillmann im damals noch jungen Bistum Essen zum Priester geweiht. In St. Ludgerus war der heute 87-Jährige 26 Jahre lang als Pfarrer tätig – bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2008. Gute Erfahrungen und Begegnungen haben seine Zeit im Fuhlenbrock geprägt, oft hat er mit Gemeindemitglieder Reisen unternommen, etwa nach Rom, Israel oder auch Norwegen. Immer hat Johannes Tillmann den Kontakt zu den Menschen gesucht. Das gilt nicht nur für seine Zeit in St. Ludgerus. „Ich habe überall viele gute Erlebnisse gehabt“, denkt er an frühere Stationen seiner Priesterlaufbahn zurück. Aber nicht nur er selbst ist stets positiv auf seine Mitmenschen zugegangen. „Anscheinend konnten viele auch etwas mit mir anfangen“, sagt er lachend. „Das hat mich vielleicht bis heute munter gehalten.“

 

Priester zu werden war für den gebürtigen Gladbecker zunächst nicht selbstverständlich. Als Kind möchte er noch Schneider werden, wie sein Vater. „Ich konnte bereits mit sieben Jahren Knöpfe annähen“, erinnert er sich. Doch nach der Volksschulzeit lassen ihn seine Eltern aufgrund guter Leistungen noch das Gymnasium besuchen – was in der damaligen Zeit mit sechs Geschwistern nicht selbstverständlich ist. Als das Abitur näher rückt, kann er sich vorstellen, später als Lehrer zu arbeiten. Der Weg hin zur Theologie öffnet sich letztendlich aber auch. Schließlich kommt er aus einem katholischen Elternhaus: Sein Vater ist Mitglied der Eucharistischen Ehrengarde, seine Geschwister singen im Kirchenchor, er selbst ist Messdiener. Sein Religionslehrer ist es dann, der in ihm einen späteren Geistlichen vermutet und ihm vorschlägt, Theologie zu studieren. „Durch den Kontakt zu ihm wuchs in mir der Wunsch, Priester zu werden“, erklärt Tillmann.

 

Von 1958 bis 1964 studiert er Philosophie und Theologie in Münster und Freiburg. Seine Ausbildung zum Priester beginnt er noch in Münster. 1962 ist er mit den weiteren Priesteramtskandidaten der erste, der in das neue Priesterseminar in Essen-Werden einzieht. Große Aufbruchsstimmung habe in dieser Zeit geherrscht, so Tillmann. Nicht nur das erst 1958 gegründete Bistum Essen ist noch jung. 1962 wird auch das Zweite Vatikanische Konzil einberufen, das für Veränderungen sorgen wird. Seine Priesterweihe am 22. Februar 1964 fällt mitten in diese Zeit.

 

Noch bevor das Konzil 1965 endet, tritt Johannes Tillmann seine erste Kaplansstelle in St. Elisabeth in Bottrop an. „Ich habe mir damals sehr viel davon versprochen“, betont er mit Blick auf die Reformen dieser Zeit. „Das war ein großer Motivationsschub.“ Mit dem Gefühl von Aufbruch und Veränderung seien sie als junge Kapläne in die Gemeinden gegangen. Seine Primiz in Gladbeck zelebriert er bereits „versus populum“, also mit der Hinwendung zur Gemeinde. Der Kontakt zu den Gläubigen habe sich durch das Konzil verbessert, auch durch die Verwendung der Landessprache im Gottesdienst. „Es hat zunächst Manches vorangetrieben“, sagt Tillmann über die Dynamik dieser Zeit, die zwar für Veränderungen sorgte, von der bis heute aber noch manche Umsetzung fehlt.

 

In St. Elisabeth schließt Tillmann schnell Kontakte, trifft auf eine interessante Jugendarbeit und genießt die fröhliche Atmosphäre im Pfarrhaus mit Pfarrer Heinrich Linkholt. „Das hat den Beginn sehr erleichtert“, ist er dankbar. 1967 kommt er als Kaplan nach St. Joseph in Gelsenkirchen, wird dann nach nur zwei Jahren Religionslehrer am Städtischen Jungengymnasium in Wattenscheid, im selben Jahr auch Subsidiar in St. Pius in Wattenscheid. Bis 1982 bleibt er dort und empfindet vor allem die Arbeit in der Schule, das Wirken zwischen katholischen und evangelischen Kollegen, als äußerst fruchtbar.

 

1982 wird Johannes Tillmann zum Pfarrer von St. Ludgerus ernannt, 1986 auch zum Stadtfrauenseelsorger. Beides bleibt er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2008. Wichtig ist ihm in all den Jahren immer gewesen, den Glauben nicht nur als „Anhängsel“ zu sehen, sondern als etwas, dass lebensbestimmend sein kann. „Kirche ist für mich kein Apparat, sondern die Glaubensgemeinschaft der Christen“, erläutert Tillmann. Glauben heiße für ihn Leben, genauso wie Leben aus dem Glauben. Mit Blick auf die aktuelle Situation von Kirche, deren Mitglieder immer weniger werden, wünscht er sich, dass Menschen ihr nicht einfach den Rücken kehrten, sondern sich für Veränderungen engagierten. Kirche müsse eine Sprache finden, die Menschen erreiche, die dabei aber nicht nur Verständigungsmittel, sondern eine Art „Lebensmittel“ sei. Die theologische Aussage müsse deutlich werden. Tillmann: „Das, was ich ins Wort setze, muss ich auch leben.“


Kreuz der Herz-Jesu-Kirche wurde geborgen

Das Turmkreuz der Herz-Jesu-Kirche ist am Freitag, 26. Januar, geborgen worden. Aufgrund eines Sturmschadens war das Kreuz auf die Dachplattform unterhalb der Spitze gestürzt und steckte dort auf 40 Metern Höhe fest. Die Feuerwehr hatte versucht, das Kreuz herunterzuholen, jedoch nicht über den geeigneten Ausleger verfügt. Bis die Witterung es zuließ und auch das geeignete Fahrzeug verfügbar war, musste der Raum unterhalb des Turmes verkehrstechnisch gesichert werden. Die Kirche konnte in dieser Zeit trotzdem genutzt und über den Zugang an der Karl-Englert-Straße betreten werden.

 

Mit einer selbstfahrenden Arbeitsbühne konnten Dachdecker der Firma Koch die betroffene Stelle nun erreichen. Das Kreuz, das etwa 300 bis 400 Kilogramm wiegen dürfte, musste zur Bergung in einzelne Teile zerschnitten werden. Der Hahn des Turmkreuzes ist durch den Sturz zerbrochen, das Kreuz ist stark verrostet. Das Loch im Kirchendach wurde mit einem Einsatz aus Kupfer geflickt. Wegen zu starken Windes wurden die Arbeiten am Freitag abgebrochen und am Samstag beendet. Kreuz und Hahn sind jetzt vorrübergehend im Vorraum des Aufzuges unterhalb des Gotteshauses eingelagert. In den nächsten Wochen muss dann noch der Blitzschutz erneuert werden.

 

Der Hahn wurde im Jahr 1949 auf den Turm der Kirche montiert, die in den 1920er-Jahren nach Plänen des Architekten Josef Franke errichtet wurde. Dachdecker Erwin Rick der Firma Scheulen und Thrien kletterte damals noch mit Strickleiter hoch. Beim Befestigen des Hahnes stand er auf dem Querbalken des Kreuzes. Ob oder wann Kreuz und Hahn wieder ihren Weg auf den Turm von Herz Jesu finden werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu sagen.


Pfarrei lud zum Neujahrsempfang an den Kirchplatz 2-3 ein

Zum Neujahrsempfang von St. Cyriakus am Kirchplatz 2-3 hatte die Pfarrei am 21. Januar eingeladen. Rund 80 Interessierte waren der Einladung ins Bottroper Zentrum am Sonntagmorgen gefolgt. Begonnen hatte der Tag mit der Familienmesse in der Propsteikirche, die musikalisch äußerst schwungvoll von Sängerinnen und Sängern der Familienchöre St. Suitbert und St. Cyriakus gestaltet wurde.

 

Die Messe stand ganz im Zeichen des Themas „Freundschaft“ - die Freundschaft zu Jesus, aber auch die Freundschaft untereinander, vor allem in der Gemeinschaft der Christen. Als Zeichen dafür erhielten alle Kinder von Gemeindereferentin Jennifer Brink Freundschaftsbänder, die noch zu knüpfen oder flechten waren. Denn Freundschaften müssten entstehen und dann auch gepflegt werden.

 

Da dazu auch der Austausch miteinander, nicht zuletzt bei Essen und Trinken gehöre, lud Propst Dr. Jürgen Cleve am Ende des Gottesdienstes ins Haus Kirchplatz 2-3 ein. Beim Sektempfang im STÜCK.gut begrüßte zunächst Gemeindereferentin Christiane Hartung die Gäste. Bevor es dann in die erste Etage zu Gulasch- und Tomatensuppe ging, informierte Propst Cleve gemeinsam mit Marie-Luise Schrader vom Pfarrgemeinderat und Martin Oppermann aus dem Kirchenvorstand über die Zusammenführung der Pfarreien St. Cyriakus und St. Joseph.

 

Bis zum 1. Januar 2025 soll sich eine gemeinsame Stadtpfarrei gebildet haben. „Der Auftrag zur Zusammenführung kam nicht überraschend“, betonte Propst Cleve. Die Zusammenarbeit sei bereits in den Voten im Rahmen des Pfarreientwicklungsprozesses Thema gewesen, der Auftrag zur Zusammenführung schließlich im November 2022 durch Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck erfolgt. Im März 2023 habe sich eine Koordinierungsgruppe gebildet, die genau diese Zusammenführung koordiniere und die notwendigen Schritte in die Wege leite.

 

Seitdem habe es gemeinsame Aktionen gegeben, wie eine Bustour für Mitglieder der Gremien zu den Kirchen innerhalb der Pfarreien, aber auch einen Klausurtag, bei dem Vertreter:innen der Gremien über Wünsche, Sorgen und vor allem über gemeinsame Ziele gesprochen hätten. Der Prozess zur Bildung der Stadtpfarrei sei bis zur Gründung im Januar 2025 noch „lange nicht fertig“, erklärte Marie-Luise Schrader. Doch in diesem Fall sei der Weg das Ziel.

 

Martin Oppermann betonte, dass trotz der Zusammenführung von St. Joseph und St. Cyriakus die Voten beider Pfarreien Bestand haben würden. Es solle nicht zu einer Zentralisierung kommen, aber es solle das zusammenwachsen, was zusammengehöre. Immer im Blick bleiben müsse die Frage, wie die Menschen in den Gemeinden zu erreichen seien. Bereits entschieden sei, dass die neue Stadtpfarrei durch die Rückpfarrung von St. Joseph zu St. Cyriakus gebildet werde. Jetzt müsse der nächste Schritt erfolgen. „Wir haben Bischof Overbeck gebeten, über einen Namen für die Stadtpfarrei zu entscheiden“, so Martin Oppermann weiter. Diese Entscheidung stünde allerdings noch aus.

 

Propst Cleve blickte zum Ende der Reden optimistisch in die gemeinsame Zukunft. Grund dafür seien für ihn auch seine Erfahrungen bei der am Tag zuvor in Bottrop stattgefundenen Kundgebung gegen rechtsextremes Gedankengut gewesen. Denn dort seien die Kirchen gut vertreten gewesen. Sie hätten zusammengestanden und gezeigt, dass sie gemeinsam stark sein können.


Sternsinger der Pfarrei sammelten rund 35.000 Euro

Rund 35.000 Euro sind bei der Sternsinger-Aktion der Pfarrei für Kinder in Not zusammengekommen, so das vorläufige Ergebnis. Das sind etwa 1.000 Euro mehr als im vergangenen Jahr. Rund um den 6. Januar waren etwa 140 junge Könige unterwegs, um den Menschen den Neujahrssegen zu bringen und Spenden zu sammeln. An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön allen Beteiligten für ihren großen Einsatz sowie allen Spenderinnen und Spendern für ihre Unterstützung.

 

Die Sternsinger waren nicht nur in den Straßen der Pfarrei unterwegs. Traditionell brachten sie den Segen auch zu Oberbürgermeister Bernd Tischler ins Bottroper Rathaus. Die jungen Könige waren darüber hinaus in Sonntagsgottesdiensten dabei, mit einer erwachsenen Gruppe auf „Kneipentour“ in der Innenstadt unterwegs und erstmalig auch beim „Kneipenabend“ im STÜCK.gut.

 

Wer die Sternsinger-Aktion noch mit einer Spende untersützen möchte, kann auf folgendes Konto überweisen:

DE49 3606 0295 0015 7500 14, Bank im Bistum Essen, Stichwort Sternsinger

 

Die Aktion Dreikönigssingen steht in diesem Jahr unter dem Motto „Gemeinsam für unsere Erde – in Amazonien und weltweit“ und widmet sich schwerpunktmäßig dem Schutz von Umwelt und Kulturen.

 


Sternsinger-Gruppe aus Bottrop in Düsseldorfer Staatskanzlei

Foto: Lukas Fleger
Foto: Lukas Fleger

Mit Spannung und Aufregung war am Dienstag, 9. Januar, der Besuch einer Bottroper Sternsinger-Gruppe in der Düsseldorfer Staatskanzlei verbunden. Zusammen mit Gruppen aus den anderen NRW-Bistümern, Aachen, Köln, Münster und Paderborn, durften die Könige aus der Pfarrei St. Joseph dort das Bistum Essen vertreten. Begleitet wurden sie beim traditionellen Empfang von Trudi Kopania und BDKJ-Stadtseelsorger Lukas Fleger. Für den besonderen Besuch hatten Anna Faeser, Lisa und Leon Küpperhoff, Justus und Maira Werning sowie Julius Faesser extra schulfrei bekommen.

 

Nachdem die jungen Könige in Düsseldorf den Neujahrssegen zunächst zu Josefine Paul gebracht hatten, die das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen leitet, ging es weiter zur Staatskanzlei an den Rhein. Dort wurden sie von Ministerpräsident Hendrik Wüst empfangen, der sich über den Segen der Sternsinger freute und ihnen wie zuvor Josefine Paul auch eine Spende für Kinder in Not übergab.

 

„Der Segen der Sternsinger schenkt Hoffnung auf Frieden und Sicherheit für alle Menschen weltweit. Und er schenkt Hoffnung auf gute Lebensbedingungen für Mensch und Umwelt“, sagte Hendrik Wüst beim Empfang. Die Aktion Dreikönigssingen steht in diesem Jahr unter dem Motto „Gemeinsam für unsere Erde – in Amazonien und weltweit“ und widmet sich schwerpunktmäßig dem Schutz von Umwelt und Kulturen. „Kinder haben ein Recht auf eine intakte Natur – egal ob in Deutschland, am Amazonas oder auf der ganzen Welt“, betonte der Ministerpräsident. Auch in Nordrhein-Westfalen sei Klimaschutz eine Generationenaufgabe. Hier würde in klimafreundliche Mobilität, den beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien und in klimaresiliente Wälder und Innenstädte investiert. „Ich danke den Kindern herzlich, dass sie mit ihrem besonderen Engagement eine wichtige Tradition fortführen und sich zugleich für Menschen, Kinder und Familien in Not und bessere Lebensgrundlagen einsetzen“, endete Wüst.

 

Der Düsseldorfer Besuch sei ein tolles Erlebnis gewesen, waren sich die Bottroper Könige am Ende des Tages einig. Nicht nur die Begegnung mit Hendrik Wüst, auch die für sie bisher unbekannten Räumlichkeiten der Staatskanzlei zu sehen, habe sie beeindruckt. Schließlich habe es sogar noch eine Geschenktüte mit Präsenten aus dem Landtag gegeben – und das gute Gefühl, Teil der weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder zu sein.


OB Bernd Tischler empfängt Sternsinger im Bottroper Rathaus

Es war für ihn der erste große offizielle Termin in diesem Jahr: Am Freitag, 5. Januar, hat Oberbürgermeister Bernd Tischler die Sternsinger im Bottroper Rathaus empfangen. Rund 40 junge Könige versammelten sich im Ratssaal stellvertretend für Sternsinger der gesamten Stadt Bottrop, um den traditionellen Neujahrssegen zu überbringen. Unter dem Motto „Gemeinsam für unsere Erde – in Amazonien und weltweit“ stehen bei der weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder in diesem Jahr die Bewahrung der Schöpfung und der respektvolle Umgang mit Mensch und Natur im Fokus.

 

„Ich habe großen Respekt und bin sehr stolz, dass Ihr unterwegs seid“, lobte Tischler die Kinder und Jugendlichen, die während der Aktion von Haus zu Haus ziehen und dabei Spenden für Kinder in Not sammeln. Mit dem Fokus der Aktion auf Amazonien stehe eine Region im Blickpunkt, deren aktuelle Gefährdung auch eine Veränderung des Klimas mit sich ziehe. Die Sternsinger leisteten mit ihrer Teilnahme an der Aktion nicht nur einen Beitrag für Kinder, sondern mit der Aufmerksamkeit für Amazonien auch für die gesamte Welt. In seinem Namen für ganz Bottrop sprechend wiederholte Tischer nochmals: „Wir sind stolz auf das, was Ihr tut. Ihr seid klasse!“ Propst und Stadtdechant Dr. Jürgen Cleve verwies mit Blick auf die vielen Kronenträger im Ratssaal, dass jeder Mensch ein König und wichtig sei. Es komme darauf an, mit anderen in Kontakt zu treten und zu schauen, wer Hilfe brauche.

 

Eine Sternsingergruppe aus St. Suitbert sprach im Anschluss die Segensworte, während ein Sternsinger aus St. Cyriakus die Spende von OB Tischler entgegennahm. An das Rathausportal wurde schließlich der Segensspruch „20*C+M+B+24“ rechts für Kirchhellen und links für Bottrop neben dem Haupteingang geschrieben.

 

Seit dem Start der „Aktion Dreikönigssingen“ sammelten die Sternsinger insgesamt rund 1,28 Milliarden Euro, mehr als 78.000 Projektmaßnahmen für benachteiligte und Not leidende Mädchen und Jungen in aller Welt wurden unterstützt. Im Bistum Essen beteiligten sich in 2023 85 Gemeinden, Gruppen und Verbände. Gesammelt wurden allein hier fast 1,2 Million Euro, was etwa 200.000 Euro mehr an Spenden bedeutete als im Jahr 2022.


SonntagsSatt geht weiter - Team sucht Unterstützer

Die ehrenamtlichen Helfer der Gruppe „SonntagsSatt“ können ihr Angebot auch 2024 weiterführen. Dazu trägt unter anderem eine großzügige Spende der Ele bei, die „SonntagsSatt“ im Dezember mit 3000 Euro aus der jährlichen Weihnachtsspende des Unternehmens beschert hat. Beim letzten gemeinsamen Essen des Jahres 2023 am Kirchplatz 2-3 wurde diese Weihnachtsüberraschung mit Applaus zur Kenntnis genommen. Großen Beifall erhielten auch vier Sängerinnen vom All-Woman-Chor, die das Weihnachtsessen mit ihrem Gesang begleiteten und die Gäste zum Mitsingen einluden. Die Vorbereitungs-gruppe servierte Würstchen und Kartoffelsalat, es gab alkoholfreien Punsch und zum Nachtisch Kaffee und Kuchen, den die Missionsärztlichen Schwestern gebacken und spendiert hatten. Kleine Geschenke machten die Weihnachtsstimmung rund.

 

„SonntagsSatt“ steht 2024 vor besonderen Herausforderungen, denn während die Zahl der bedürftigen Menschen, die sich sonntags auf ein kostenloses warmes Essen freuen, immer weiter steigt, sind einige Unterstützer „von Bord gegangen“. Das Angebot in St. Johannes Boy (Essen zum Mitnehmen an jedem vierten Sonntag im Monat um 12.30 Uhr) ist lange Zeit vom Café Bernsmann gespendet und geliefert worden.

In Stadtmitte hat Thorsten Stöcker vom Bahnhof Nord mit seinem Team seit Beginn des Jahres 2023 zweimal im Monat ein leckeres Essen gekocht und gespendet. Beide Gastronomen konnten dieses großzügige Entgegenkommen aufgrund von Personalmangel nicht weiter aufrechterhalten. Das Team von „SonntagsSatt“ ist Thorsten Stöcker und Ibrahim Kabakci für ihre außergewöhnliche Hilfsbereitschaft sehr dankbar.

 

Margret Zerres von „SonntagsSatt“ hofft, dass sie bei anderen Gastronomen auf offene Ohren stößt, wenn sie jetzt wieder für die Aktion wirbt: „Wir freuen uns natürlich über Essensspenden, aber wir wissen, dass die Gastronomie es gerade nicht leicht hat. Wenn die Restaurants uns mit dem Preis pro Essen ein wenig entgegenkommen können, ist uns schon sehr geholfen.“ Denn während das kleine Team nach Köchen für die Sonntags-Mahlzeit sucht, wird weiterhin auch für Geldspenden geworben, um das Angebot aufrechterhalten zu können.

 

In St. Cyriakus wird an jedem ersten Sonntag im Monat (nächstes Mal am 7. Januar) um 13 Uhr ein Essen zum Mitnehmen ausgegeben, an jedem dritten Sonntag (im Januar ausnahmsweise erst am 28. Januar) wird der Tisch liebevoll fürs gemeinsame Essen im Gemeindesaal gedeckt, zu dem jeder Mann und jede Frau willkommen ist. Niemand muss seine Bedürftigkeit nachweisen, wer wenig Geld hat, ist ebenso willkommen wie Menschen, die einsam sind und sich über ein wenig Gesellschaft freuen.

 

Auch private Köche sind gern gesehene Unterstützer von „SonntagsSatt“: Gruppen, die sich für die Aktion gemeinsam an den Herd stellen und ein einfaches Essen für bis zu 50 Personen vorbereiten möchten, dürfen sich bei Margret Zerres (zerres.bmmp(at)t-online.de) oder bei Gemeindereferentin Christiane Hartung (christiane.hartung(at)st-cyriakus.de) melden. Auch Kuchenspenden in gleicher Größenordnung sind gefragt.



ÖKO.FAIR.TAG nimmt Klimaschutz und Nachhaltigkeit in den Blick

„Schöpfung bewahren, nachhaltig leben“ – unter diesem Motto waren Bottroperinnen und Bottroper am Samstag, 25. November, zum ersten Mal zu einem „ÖKO.FAIR.TAG“ eingeladen. Bei dem sogenannten Markt der Möglichkeiten in St. Johannes präsentierten sich Angebote und Gruppen, die Themen wie Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein oder Fairen Handel in den Mittelpunkt stellen.

 

Vorbereitet worden war der Tag in der Boy von Mitgliedern des Katholikenrats sowie der Pfarreien St. Joseph, St. Cyriakus und St. Johannes, Kirchhellen. Mit dem Tag wolle die Gruppe eine Bewusstseins- und Verhaltensänderung in Sachen Klimaschutz anstoßen, hatte Daniela Mysliwietz-Fleiß aus der Vorbereitungsgruppe erklärt. Er solle Menschen zusammen- und miteinander ins Gespräch bringen sowie Anregungen bieten, neue Produkte zu nutzen oder andere Gewohnheiten zu finden.

 

Ganz in diesem Sinne zeigte sich der „Markt der Möglichkeiten“ ausgesprochen vielfältig. So hatten beispielsweise Kinder die Gelegenheit, gebrauchtes Spielzeug zu verkaufen, das damit weitere Verwendung findet. Mit dem Bastelangebot der „Kinderkirche St. Peter Bottrop“ verwandelten sich Konserven-Gläser in bunte Windlichter, während im Nachbarraum Stoffsäckchen als nachhaltige Geschenkeverpackung genäht wurden – Anleitung für den späteren Gebrauch inklusive.

 

Vertreter verschiedener Reparatur-Cafés machten deutlich, dass alte Geräte mit ihrer Hilfe am Leben erhalten bleiben können und nicht in den Müll wandern müssen. Hobby-Imker Bodo Reißig verkaufte nicht nur Honig und Produkte aus Bienenwachs, sondern sprach mit Interessierten auch über seine Arbeit und das Leben der Bienen. Schließlich verstehe er seinen Umgang mit den Insekten auch als eine Art „Lehrauftrag“, bei dem er anderen mehr als nur „Biene-Maja-Wissen“ mitgeben möchte.

 

Der Bottroper Concept Store „Eckperspektive“ informierte über ökologisch und regional hergestellte Produkte und bot unter anderem Rucksäcke an, die aus recyceltem Plastik hergestellt werden. Produkte aus Fairem Handel, ein Buchtisch der Humboldt-Buchhandlung mit Werken zum Thema sowie eine Kaffeeverkostung gehörten ebenfalls dazu. Auch das kulinarische Angebot passte zum Thema: Waffeln aus Bio-Zutaten, Bio-Sekt, Bottroper Bier, Bio-Würstchen und Chili sin Carne sorgten für die entsprechende Stärkung. Der Tag endete mit der Vorabendmesse in St. Johannes, die das Thema ebenfalls aufgriff.

 

Zukünftig soll der „ÖKO.FAIR.TAG“ jedes Jahr an wechselnden Orten stattfinden. Ansprechen möchte die Vorbereitungsgruppe damit ganz bewusst alle Bottroperinnen und Bottroper und nicht nur Menschen aus den Pfarreien. „Wir möchten damit als Kirche auch etwas für Bottrop machen“, bringt es Daniela Mysliwietz-Fleiß auf den Punkt.


Pfarrei nimmt Abschied von Pastoralreferent Florian Giersch

An diesem Wochenende hat St. Cyriakus gemeinsam mit Familie, Freunden und Weggefährten Abschied von Florian Giersch genommen. In der Nacht zum 10. November war der erst 42-Jährige Pastoralreferent aufgrund eines internistischen Notfalls unerwartet gestorben.

 

Bereits am Freitag, 17. November, hatte die Möglichkeit bestanden, sich in der Propsteikirche persönlich zu verabschieden. Nicht nur sein Sarg, auch eines seiner Fahrräder, für die er eine große Leidenschaft hegte, ein Foto von ihm sowie ein Kondolenz-Buch standen an diesem Tag vor dem Altar des Gotteshauses. Am Abend wurde ein Wortgottesdienst zum Abschied gefeiert.

 

Am Samstag, 18. November, feierte die Trauergemeinde in der vollbesetzten St.-Cyriakus-Kirche das Auferstehungsamt für ihn. Zahlreiche Menschen waren nach Bottrop gekommen, um Florian Giersch auf seinem letzten Weg zu begleiten. Personaldezernent und Domvikar Dr. Kai Reinhold verlas einen Brief von Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck, der seine „aufrichtige Anteilnahme in dieser schweren Stunde“ ausdrückte. Dabei umfasste der Brief auch die Lebensstationen des Pastoralreferenten und verwies auf ihm wichtige Bereiche, für die er sich engagierte. Mit ihm verliere „unsere Diözese einen authentischen, theologisch gebildeten sowie musikalisch versierten Seelsorger, der die Menschen mit seiner Empathie, seinem besonderen Humor und seiner Freundlichkeit angesprochen hat“, so die Worte des Bischofs.

 

Ein Sprechspiel mit Propst Dr. Jürgen Cleve und Gemeindereferentin Anne-Kathrin Hegemann, das einen Dialog zwischen Gott und den bei ihm ankommenden Florian darstellte, spiegelte Florians Gottesbild und auch sein Selbstbild wider – und passte in der locker geführten Art nur zu gut zu dem kreativen und unkonventionellen Pastoralreferenten. Gott sei für ihn „der/die/das Ewige“ gewesen, der nicht zu fassen und eben nicht konkret festzuhalten sei. Gottes Gegenwart sei für ihn zu spüren gewesen: Wenn es ihm gut ging wie bei einem Treffen mit Freunden oder beim Musik machen. Doch auch wenn er zweifelnd und suchend gewesen sei, denn er hätte auch „seine Dämonen“ gekannt, mit denen er gerungen habe.

 

Bei einem ersten Aufeinandertreffen mit Gott hätte dieser ihn auch erstaunt nach seinem Aussehen fragen können, sprach Propst Cleve im Anschluss an den Dialog weiter. Denn am Tag vor seinem Tod hatte Florian noch mit Mantel und Helm den heiligen Martin beim Martinzug dargestellt. Diese Rolle habe gut zu ihm gepasst, sagte der Propst, „offen und den Menschen zugewandt“. Er sei sehr froh, dass Florian für ihn zu einem Freund und Weggefährten geworden sei. Florian sei ein Mensch gewesen, der „Grenzen und Mauern übersprungen“ habe. „Lebendig wird die Kirche durch alle, die ein bisschen verrückt sind, die kreativ sind, die nicht alle Regeln einhalten“, so Cleve. Gott zu verkünden, habe Florian geliebt und dabei betont, dass sich die Welt als Christ besser gestalten lasse. Mit Bezug auf Florians enge Verbindung nach Jerusalem endete Propst Cleve mit „Shalom“ und „Sei geborgen im himmlischen Jerusalem“.

 

Beerdigt wurde Florian Giersch auf dem Gelsenkirchener Ostfriedhof an der Erdbrüggenstraße. Auch dort hatte sich eine große Trauergemeinde versammelt, die im Anschluss zu Musik, die Florian mochte, gemeinsam zur letzten Abschiedsfeier im evangelischen Gemeindehaus am Grieseplatz zog. Oft hatte Florian bei dem von ihm gerne übernommenen Beerdigungsdienst anderen Trauernden die Zuversicht an die Auferstehung vermittelt. Der Abschied von ihm selbst war aber vor allem von eigenen Worten über seinen Tod geprägt: „Wenn ich an meinen eigenen Tod denke, fällt mir nicht viel dazu ein. Ich erwarte viele offene Enden und dass Freund und Freundin weinen, dass ich falle in das große Leben.“

Über Florian Giersch:

 

Florian Giersch wurde am 24. Januar 1981 in Gelsenkirchen geboren. Nach dem Zivildienst arbeitete er zunächst für den Caritasverband Bochum, bevor er an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und für ein Jahr in Jerusalem katholische Theologie studierte. Während des Studiums engagierte er sich zudem in der Betreuung Schwerstbehinderter. Von 2013 bis 2016 war er bis zum Abschluss seiner Ausbildung als Pastoralassistent in der Essener Pfarrei St. Dionysius eingesetzt. 2016 kam er in die Bottroper Propstei St. Cyriakus, und war damit der erste Pastoralreferent in der Pfarrei.

 

In St. Cyriakus war Florian Giersch besonders für die Firmkatechese sowie den Bereich der Kinder- und Jugendpastoral verantwortlich. Genauso lag ihm aber auch der Beerdigungsdienst am Herzen. Als kreativer Mensch setzte er zudem neue Formen der Glaubensverkündigung in den digitalen Medien in Gang – unter anderem mit einem Podcast über Heilige. Er arbeitete am diözesanen Zukunftsbildprojekt „Gründerbüro für pastorale Innovationen“ mit und war darüber hinaus seit 2017 Mitglied der Sonder-Mitarbeitervertretung. Auch für die „LaufBand“ des Bistums Essen engagierte er sich.

 


Wer den Dialog zwischen Propst Cleve und Anne-Kathrin Hegemann aus dem Auferstehungsamt nachlesen möchte, findet ihn hier zum Dowload. Ebenfalls zum Downolad an dieser Stelle auch die Danksagung der Familie.

 

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Dialog Auferstehungsamt
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Danksagung der Familie
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Wo der heilige Martin auf dem Fahrrad radelte

Sportlich war der heilige Martin jetzt rund um St. Cyriakus unterwegs. Denn der Heilige kam nicht etwa hoch zu Ross: Er setzte eigene Muskelkraft ein und radelte mit dem Fahrrad in die Kirche. Das schien bei kleinen und großen Kirchenbesuchern gut anzukommen. Einen Martin auf dem Drahtesel gibt es schließlich nicht überall.

 

Nach einem Martinsspiel in der St.-Cyriakus-Kirche, das von Kindern, die sich auf die Erstkommunion vorbereiten und ehemaligen Kommunionkindern aufgeführt wurde, ging es mit dem heiligen Martin voran durch die Innenstadt und wieder zurück zum Marktviertel. Begleitet wurde der Umzug von einer Bläserklasse des Josef-Albers-Gymnasiums. Für Kinder, die ihre Laterne mitgebracht hatten, gab es eine Martinsbrezel und einen Kinderpunsch gratis.

 

Darüber hinaus wurden auf dem Kirchplatz auch Punsch, Glühwein, Scharuns gegrillte Bratwurst, Kaffee und Waffeln angeboten. Denn unter der Überschrift „Marktviertelleuchten meets Martinsumzug“ hatten das Marktviertel und die Pfarrei St. Cyriakus gemeinsam zu diesem Nachmittag eingeladen.

 

 

 


Dr. Gerd-Heinz Stevens in Herz Jesu in Ruhestand verabschiedet

Mit einem festlichen Gottesdienst in der Herz-Jesu-Kirche ist am Sonntag, 22. Oktober, Dr. Gerd-Heinz Stevens als Organist und Chorleiter aus dem Dienst der Propstei St. Cyriakus in den Ruhestand verabschiedet worden. Nicht nur für den 66-Jährigen galt es an diesem Tag Abschied zu nehmen. Auch die von ihm geleitete Chorgemeinschaft Herz Jesu/Sankt Suitbert, die sich nun auflöst, gestaltete zum letzten Mal den Gottesdienst. Das musikalische Programm umfasste an diesem Tag Werke, die in den vergangenen Jahren von den Sängerinnen und Sängern zu verschiedenen Anlässen gesungen worden waren. Dazu gehörten unter anderen das Kyrie aus der Messe von Robert Jones aus dem Jahr 2021, das Sanctus und Benedictus aus der von Dr. Gerd-Heinz Stevens komponierten „Kleinen Dorfmesse“ von 1977/78 und das Agnus Dei aus der Messe in F von Jacques-Louis Battmann.

 

Zelebrant Propst Dr. Jürgen Cleve dankte Gerd-Heinz Stevens und den Chorsänger:innen für ihren jahrzehntelangen engagierten Dienst. Auf diese Weise hätten sie die Gemeinde nicht nur beim Gesang unterstützt, sondern ihr auch „das Geheimnis Gottes näher gebracht“. Das Evangelium des heutigen Sonntags sei ihm für die Festmesse zunächst unpassend erschienen, so Cleve. In der Stelle des Matthäusevangeliums gehe es darum, dass die Pharisäer Jesus mit der Frage, ob es erlaubt sei, dem Kaiser Steuern zu zahlen, eine Falle stellen wollen. Jesu antworte darauf: „So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!“

 

„Braucht Gott etwas? Hat er nicht schon alles? Was können wir ihm geben?“, fragte der Propst. Jeder in der Gemeinde setze seine ganz eigenen Fähigkeiten und Begabungen ein. Damit diene er der Schöpfung, Gott und den Mitmenschen. „Dieser Dreiklang bestimmt unser Leben“, betonte er, das Leben jedes Christen. Die Gemeinde verkünde das Lob Gottes an unterschiedlichen Stellen. „Als Christen dürfen wir mutig sein, unsere Begabungen einzusetzen.“ Gerd-Heinz Stevens habe das in besonderer Weise getan. Mit dem Dienst in Herz Jesu, aber auch als Leiter des Festivals Orgel PLUS habe er das nicht nur eindimensional gemacht, sondern Vielfalt eingebracht.

 

Der Chor habe nicht nur zur musikalischen Gestaltung beigetragen. Die Mitglieder hätten durch ihren Einsatz auch Gemeinschaft erlebt. Propst Cleve endete mit einem Zitat des heiligen Augustinus: „Wer singt, betet doppelt.“ Mit Musik können ausgedrückt werden, was mit Sprache allein nicht gut gelinge. „Damit werden wir gestärkt für unseren Dienst im Alltag.“

 

Weitere Info

Dr. Gerd-Heinz Stevens wird auch im Ruhestand weiterhin in der Fasten- und Adventszeit mit einem Konzert in Herz Jesu zu hören sein. Das Festival Orgel PLUS wird er nach bisherigem Stand bis 2027 weiterführen (s. auch Porträt im folgenden Beitrag)


Gerd-Heinz Stevens - vom Kirchenmusiker zum Kulturmanager

In Sachen Musik ist er so etwas wie ein Alleskönner. Gerd-Heinz Stevens ist nicht nur Organist und Kirchenmusiker: Er ist auch Kulturmanager, Musikwissenschaftler und Komponist. In Bottrop kennen ihn viele vor allem durch das von ihm gegründete Festival Orgel PLUS, das weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. In den 1980er-Jahren war er zudem als Organist in Herz Jesu tätig, führte nach einer Unterbrechung die später vereinigten Chöre aus Herz Jesu und St. Suitbert bis heute weiter.

 

Doch nach über vier Jahrzehnten beruflichen Schaffens denkt Stevens jetzt ans Aufhören. Im August hat er seinen 66. Geburtstag gefeiert. Jetzt verabschiedet er sich als Chorleiter offiziell aus dem Dienst in der Propsteipfarrei St. Cyriakus. Am 22. Oktober ist er mit der Chorgemeinschaft Herz Jesu/Sankt Suitbert in der heiligen Messe um 9.30 Uhr in Herz Jesu zum letzten Mal zu hören. Auch die Chorgemeinschaft löst sich mit seinem Abschied auf.

 

Ganz trennen muss sich Bottrop von Gerd-Heinz Stevens jedoch nicht. Verbindungen zu den Sängerinnen und Sängern der Chorgemeinschaft sollen bestehen bleiben, und auch die traditionellen Konzerte in der Fasten- und Adventszeit wird es in Herz Jesu weitergeben. Nicht zuletzt wird er auch das Festival Orgel PLUS gesichert bis 2027 weiterleiten.

 

Dabei lag die Verbindung zu Bottrop zunächst nicht nahe. Denn geboren wird der Musik-Allrounder 1957 in Rees-Millingen. Er wächst im niederrheinischen Mehrhoog auf und besucht das Collegium Augustinianum in Goch, wo er auch ersten Orgel- und Klavierunterricht erhält. Nach dem Abitur studiert er Musikwissenschaft, Niederländisch, Volkskunde und katholische Theologie in Köln und Münster. 1981 erhält er ein Stipendium der belgischen Universität Leuven. Sein Studium schließt er schließlich 1983 mit der Promotion zum Thema „Das Wunderkind in der Musikgeschichte“ ab.

 

Den Weg Richtung Kirchenmusik schlägt er früh ein. Bereits während des Studiums wird sie zum Nebenverdienst. In einer kinderreichen Familie aufgewachsen, genauer mit zwei Schwestern und zwei Brüdern, war „mein Vater der Meinung, dass ich mir auf diese Weise etwas dazuverdienen kann“, erinnert sich Stevens. Über Bekannte kommt er schließlich nach Bottrop und tritt 1982 als Organist und Chorleiter seinen Dienst in der damaligen Herz-Jesu-Pfarrei an. In der Zeit seiner Tätigkeit bis 1990 erhält die Kirche nicht nur einen neuen Anstrich. Auf Stevens‘ Initiative hin wird 1986 dort der größte Orgelneubau seit Bestehen des Bistums Essen errichtet: Die große Rensch-Orgel mit ihren 56 Registern und vier Manualen zählt bis heute zu den Lieblingsorgeln des Musikers.

 

Um das neue Instrument zu finanzieren, finden in den beiden Folgejahren unter anderem jeweils eine Woche mit Benefizkonzerten statt. Auf Anregung des damaligen Kulturdezernenten erwächst aus der Konzertreihe schließlich das Festival Orgel PLUS. Im Januar 1989 wird es vom Kulturamt der Stadt Bottrop und dem Kulturrat, einem Verein kulturinteressierter Bürger, zum ersten Mal durchgeführt – mit Gerd-Heinz Stevens als künstlerischem Leiter. Weitere Kirchengemeinden werden in das Projekt einbezogen. Außer Konzerten gehören von Anfang an Gottesdienste, Exkursionen, Ausstellungen und auch Veranstaltungen für Kinder dazu.

 

Ende der 80er-Jahre erkrankt Stevens schwer an Rheuma. Die körperliche Belastung als Organist wird ihm dadurch zu viel. Er gibt seine Stelle in Herz Jesu auf und wechselt als Musikdramaturg in das Kulturamt der Stadt Stuttgart. Von Stuttgart aus führt Stevens seine berufliche Laufbahn über verschiedene Stationen. Er wird Geschäftsführer des Berliner Kammerorchesters Ensemble Oriol, Vorsitzender des Vereins der Gelsenkirchener Barocksolisten und ist Ende der 90er-Jahre für die organisatorische Betreuung der „Serenaden an der Ruhr“ in Mülheim zuständig. Bis 2009 ist er darüber hinaus auch Referent der Einführungsvorträge der philharmonischen Konzerte in Duisburg.

 

Doch letztlich führt ihn sein Weg auch zurück. „Bei der Kirchenmusik bin ich immer hängen geblieben“, verrät der 66-Jährige. Sie ist seine geheime Leidenschaft. Immer wieder übernimmt er Organistenstellen, arbeitet in Engelskirchen, Köln, Berlin oder Dingelstädt. Bis zuletzt ist er Chorleiter in Dinslaken, Duisburg, Hamminkeln, Spellen und auch in Bottrop. Denn dort übernimmt Stevens vor etwa 15 Jahren wieder die Chöre von St. Suitbert und Herz Jesu, die einige Jahre später zur Chorgemeinschaft zusammengeführt werden.

 

Die Verantwortung für das Bottroper Orgel-Festival ist über die Jahrzehnte bei allen weiteren Aufgaben in seinen Händen geblieben. Im Januar 2024 wird es zum 36. Mal stattfinden. 3000 Besucher:innen kommen im Schnitt pro Jahr zur der traditionellen Konzertwoche, auch wenn es durch die Corona-Pandemie zunächst einen Einbruch gegeben hat. Bedeutende europäische Komponisten waren in den vergangenen Jahren zu hören wie Heinz Wunderlich, Franz Lehrndorfer oder Arvid Gast. Einige Werke wurden während des Festivals sogar uraufgeführt. Zu hören waren bisher nicht nur Orgel und klassische Orchesterinstrumente, sondern auch Panflöte, Drehorgel oder Alphorn. 2024 wird es ein Konzert mit Orgel und Nyckelharpa geben, einem geigenähnlichen Streichinstrument, dessen Saiten mechanisch über Tasten verkürzt werden. Als Sprecher war auch Schauspieler und Pumuckl-Synchronstimme Hans Clarin einst dabei.

 

Etwa zwei Jahre im Voraus plant Stevens eine Festivalwoche. „Das ist notwendig, wenn man bestimmte Musiker einladen und ein vielfältiges Programm anbieten möchte“, weiß er. Besonders erfolgreich war das Festival im Kulturhauptstadtjahr 2010, als es sich mit einer zweiwöchigen Ausgabe präsentierte.

 

Ganz loslassen wird die Musik Stevens also auch im Ruhestand nicht. Einige Aufgaben als Organist werden darüber hinaus bleiben, sicherlich auch auf Anfrage. Das wird auch für das Komponieren gelten, dem er sich immer wieder gewidmet hat. Ein Teil der von ihm geschriebenen „Kleinen Dorfmesse“ wird in der Abschiedsmesse in Herz Jesu am 22. Oktober zu hören sein. Ansonsten möchte Stevens zukünftig mehr Zeit außerhalb von Niederrhein und Ruhrgebiet verbringen. In Mecklenburg-Vorpommern hat er sich vor zehn Jahren eine alte Fabrikantenvilla gekauft. Nach einem bewegten Berufsleben und arbeitsreichen Wochenenden steht sie jetzt im Ruhestand mit mehr freier Zeit für ihn bereit.


Interkulturelle Woche am 24. September in Bottrop eröffnet

Mit einem ökumenischen Gottesdienst ist am Sonntag, 24. September, die bundesweite Interkulturelle Woche auf dem Ernst-Wilczok-Platz in Bottrop eröffnet worden. Gefeiert wurde der Beginn der Woche, die unter dem Motto „Neue Räume“ steht, zudem mit einem Markt der Vielfalt, bei dem sich zahlreiche Vereine, Initiativen und Gruppen präsentierten, und einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm. Bis zum 1. Oktober können Interessierte an einem vielfältigen Programm teilnehmen.

 

Vor dem Beginn des Freiluftgottesdienstes begrüßte Schirmherr Oberbürgermeister Bernd Tischler die Besucher:innen. „Bottrop und das gesamte Ruhrgebiet haben eine lange Geschichte der Interkulturalität“, betonte der OB. Das präge bis heute. Bottrop sei seit jeher eine bunte Stadt, Interkulturalität ein selbstverständlicher Teil im Alltag der Menschen. Dialog, respektvolles Miteinander und gegenseitige Achtung seien dafür unverzichtbar. „Kommen Sie miteinander ins Gespräch“, ermunterte Tischler die Menschen auf dem Rathausplatz.

 

Der Gottesdienst wurde unter anderem gestaltet von der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, die gleichzeitig Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland ist, dem Essener Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck, dem griechisch-orthodoxen Erzpriester und Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, Radu Constantin Miron, sowie Pastor Konstantin von Abendroth von der Vereinigung Evangelischer Freikirchen. Musikalisch gestaltet wurde er durch den „All Woman Chor“ Bottrop.

 

Die Interkulturelle Woche „möchte das Miteinander fördern“, sagte Pastor Konstantin von Abendroth zu Beginn. Die Liebe Gottes könne für ein Miteinander über alle Grenzen hinweg motivieren. Für Erzpriester Miron biete die Interkulturelle Woche Räume, in denen „zum Nachdenken, zum Austausch, zum Feiern und zum Gestalten“ angeregt werde.

 

In einer gemeinsam gestalteten Predigt gingen Präses Kurschus und Bischof Overbeck auf das Thema des Gottesdienstes, der Turmbau zu Babel, ein. Die Sprachverwirrung, die Gott über die Menschen brachte, um das Projekt zu stoppen, sei nicht als Strafe zu begreifen sei, sagte Kurschus. „Mir jagt die Vorstellung einer Einheitssprache eher einen Schrecken ein. Welche Armut wäre das! Wo Leben ist, da tummeln sich Sprachen.“ Im Ruhrgebiet zu leben bedeute, mit mehreren Nationen zu leben, ergänzte Overbeck. Das sei herausfordernd, die Vielfalt aber auch ein Ausdruck von Freiheit.

 

Gegen Babel stehe das Pfingstwunder, das die Menschen zusammenbringe, so Overbeck. Durch das Pfingstwunder konnten die Apostel in vielen verschiedenen Sprachen sprechen und so von den Menschen verstanden werden. Diese pfingstliche Perspektive schaffe Raum, um in Gemeinschaft leben zu können. Die pfingstliche Kraft bewege „uns, immer wieder neu anzufangen“, so Kurschus weiter, und dabei unterschiedlich zu sein, ohne das als Bedrohung zu empfinden. Es gebe nicht nur die Freude am Anderssein, doch das müsse ausgehalten werden. Genauso wenig gebe es nicht nur die eine Strategie, „wie wir unsere Kirche zukunftsfähig aufstellen können“, nahm Kurschus auch auf die aktuelle Situation der Kirche Bezug.

 

Wichtig sei es zu sehen, „was uns eint“, sagte Overbeck. „Das sind die Räume, die wir beschreiten müssen.“ Es müsse ein Ort errichtet werden, „wo nicht Angst lauert, sondern Staunen über die Vielfalt“. Das große Ziel sei es, die Gemeinschaft aller zu fördern. Overbeck: „Dann kann aus dem Turmbau zu Babel das Pfingsten von heute werden.“

 

 

Hintergrund

Die bundesweite Interkulturelle Woche (IKW) findet seit 1975 immer Ende September statt. Die IKW ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Sie wird unterstützt und mitgetragen von Kirchen, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Integrationsbeiräten und -beauftragten, Vereinen, Bildungsträger:innen, Migrant:innenorganisationen, Religionsgemeinschaften und Initiativgruppen. In über 600 Städten und Gemeinden werden rund 5.000 Veranstaltungen durchgeführt.


Weitere Informationen

 

Zu den Gruppen, die sich beim Markt der Vielfalt präsentierten, gehörten unter anderen die Deutsch-Türkische Frauengruppe Effata, der Caritasverband für die Stadt Bottrop e. V., der Sozialdienst katholischer Frauen, der Hope Nursery School Ruanda e. V. sowie der Stadtkatholikenrat und die Pfarrei St. Johannes Kirchhellen.

 

Der Stadtkatholikenrat hatte zusammen mit der Kirchhellener Pfarrei St. Johannes zur Kunstaktion „Lux Ovalis“ eingeladen – eine von Studentinnen und Studenten der Fachhochschule Düsseldorf angestoßene Kunstinstallation. Besucher:innen waren eingeladen, Wasserflaschen mit Farben zu füllen. Die Flaschen werden zu einem Gesamtkunstwerk vereint, das unter anderem die menschliche Diversität symbolisieren soll. In den nächsten drei Wochen ist das Kunstwerk im Foyer das Bottroper Rathauses zu sehen. Später wird es am Kulturzentrum August Everding im Ausstellungsraum B12 der Stadt Bottrop präsentiert.

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Vierter Begegnungsgottedienst der CKD in St. Cyriakus

„Armut und Einsamkeit! Leben in der Stadt“ – mit dieser Überschrift waren jetzt Vertreter:innen der Caritaskonferenzen (CKD) des Bistums Essen zum vierten Begegnungsgottesdienst nach St. Cyriakus eingeladen. Etwa 30 Engagierte waren der Einladung an den Kirchplatz gefolgt.

 

Das Thema prägte Gottesdienst und Folgegrogramm: In der Bottroper Innenstadt begegneten ihr zahlreiche Menschen, die um „etwas zum Leben bitten“, sagte Gemeindereferentin Christiane Hartung, die den Gottesdienst in St. Cyriakus mitgestaltete. Auch wenn die materielle Not durchaus groß sei, lenkte sie den Blick weiter. Es gelte etwas zu schenken, was darüber hinaus geht. Mit Blick auf eine Geschichte über Rainer Maria Rilke, die im Gottesdienst vorgelesen wurde und in der es darum geht, dass eine Bettlerin eine Woche lang von der Gabe einer Rose lebt, sei es auch wichtig, Zuwendung zu schenken. „Wir brauchen gute gelungene Beziehungen“, betonte sie. „Wer sich angenommen fühlt, dem ist ein Fenster zu einer anderen Welt geöffnet.“

 

Bevor die Gottesdienstbesucher:innen die Kirche mit dem Geschenk einer Postkarte, die eine Rose zeigte, verließen, berichtete die Bottroper Ratsfrau Margit Jung über die Situation in der Stadt. Bottrop habe sich bereits vor dem Aus des Bergbaus im Jahr 2018 gut für die Zukunft aufgestellt. Freizeitangebote wie das Alpincenter, der Moviepark oder auch das Museum Quadrat oder die Halde Haniel seien über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Mit dem Projekt „Innovation City“, durch das von 2010 bis 2020 die CO2-Emissionen halbiert worden seien, sei Bottrop weltweit bekannt geworden. Auch das Projekt „Freiheit Emscher“ sei zukunftsweisend: Zwischen dem Essener Norden und dem Bottroper Süden sollen dadurch Gewerbeflächen, Wohnräumlichkeiten, umweltfreundliche Verkehrsadern und Freiräume entstehen.

 

„Auch wenn es gute Zukunftsperspektiven gibt, bestehen große Probleme mit Blick auf die Innenstadt“, betonte Margit Jung. Am Berliner Platz, genauso wie an der Hoch- und Hansastraße stellte die Ansiedlung von Menschen verschiedener Kulturen und gesellschaftlicher Schichten die Stadt vor große Herausforderungen. Eine missliche Lage sei zudem die Verödung der Innenstadt durch Leerstände. „Das lädt nicht zum Verweilen ein, Vereinsamung nimmt zu, Angsträume tun sich auf“, erklärte sie. Verglichen mit dem Rest der Stadt sei der Migrantenanteil in der Innenstadt mit 43,4 Prozent hoch. Es müsse zudem ein Konzept für junge Menschen entwickelt werden, ebenso für die vielen Senior:innen, die dort lebten.

 

Nicht zuletzt durch den Caritasverband gebe es bereits Angebote und Treffpunkte gerade auch für ältere Menschen, genauso wie für bedürftige und einsame Menschen. Dazu gehörten unter anderem die Essensangebote „SonntagsSatt“ und das „Szenefrühstück“. Auch der „Offene Tisch“ der Stadt an der Herz-Jesu-Kirche und die Seniorencafés im Haus der Pfarrei am Kirchplatz 2-3 seien feste Anlaufpunkte. Dennoch fehlten weitere niederschwellige Angebote. Kirchen, Wohlfahrtsverbände und Politik müssten dafür zusammenarbeiten und auch das Ehrenamt stärken. Margit Jung dankte den Engagierten der Caritas-Konferenzen, deren Einsatz unersetzlich sei und wertvoll wie die Rose in Rilkes Geschichte.

 

Nach Gottesdienst und Vortrag hatten die Teilnehmer:innen die Gelegenheit, einen Rundgang durch die Innenstadt und sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. Begleitet wurden sie dabei von Margit Jung und der Vorsitzenden der Bottroper CKD, Margret Zerres. Mit einer Begegnung im STÜCK.gut im Haus Kirchplatz 2-3 klang der Nachmittag aus.


Pfarrei feierte Patronatsfest in St. Suitbert

„Ich kann gut Karate“, hat Xenia auf ihren Stern geschrieben. „Ich bin eine sehr gute Oma, Frau und Mutter“, steht auf Irmgards Stern. Während Marianne ihre Qualitäten vor allem im Singen und auch Quatschen sieht. Sterne wie diese heften auf einem blauen Tuch neben der St.-Suitbert-Kirche. Das Tuch soll den Sternenhimmel symbolisieren. Die Papiersterne nennen nicht nur Namen der Gläubigen, die an diesem Sonntagmorgen zur Feier des Patronatsfestes gekommen sind. Die Schreiberinnen selbst haben auch Talente und Fähigkeiten notiert, die sie besonders auszeichnen.

 

Was es damit auf sich hatte, wurde in der heiligen Messe mit Pastor Hans-Josef Vogel und Diakon Carsten Ossig erklärt. Rund 100 Menschen haben am Sonntag, 10. September, das Patronatsfest in Vonderort mitgefeiert. Der heilige Suitbert ist nicht nur der Patron der Kirche am Quellenbusch, sondern auch des angrenzenden Malteserstifts. Im Innenhof von Stift und Gotteshaus kamen Gemeinde sowie Bewohnerinnen und Bewohner zur Feier eines Freiluftgottesdienstes zusammen.

 

Im Jahr 1952 hatte die Bottroper Abpfarrung der Osterfelder Propsteigemeinde St. Pankratius den heiligen Suitbert als Schutzpatron gewählt. Damit wollte sie die Erinnerung an den ältesten, geschichtlich nachweisbaren Missionar der Emscherzone wachhalten. Aus England stammend, kam Suitbert als Missionsbischof zunächst nach Friesland, dann an Ruhr und Lippe. Als sein Werk von heidnischen Sachsen zerstört wurde, verlegte er seine Tätigkeit auf den Bereich rund um das heutige Düsseldorf. 695 gründete er auf einer ihm geschenkten Rheininsel das Benediktinerkloster Swidbertswerth - später Kaiserswerth -, dem er als Abt vorstand. Suitbert starb am 1. März 713, sein Gedenktag ist der 4. September. Meist wird er mit einem Stern in der Hand als Attribut dargestellt.

 

„Aus seinem Herzen strömt der Quell/des Christusglaubens klar und hell./Das Kreuz, den Stern, mit güt’ger Hand,/er brachte sie in unser Land“, sangen die Bottroper Gläubigen an diesem Morgen im Suitbert-Lied auch folgerichtig. Durch Heilige komme Gott uns entgegen, sagte Pastor Vogel. Sie seien leuchtende Zeichen seiner Liebe. Mit Blick auf den Stern fragte Pastor Vogel in seiner Predigt: „Was macht dieses Bild mit uns?“.

Der Legende nach, ergänzte Diakon Carsten Ossig, sei Suitberts Mutter bei seiner Geburt von zwei Sternenstrahlen getroffen worden – verbunden mit dem Auftrag, Gallien und Germanien zu missionieren. „Der Stern soll auf seinen Auftrag hinweisen“, so Diakon Ossig. „Wir feiern diesen Gottesdienst in seiner Nachfolge.“ Damit sei auch die Gemeinde wie Sternenstraheln. Die später mit Namen und Talenten beschriebenen Papiersterne, die an alle verteilt worden waren, symbolisierten die gemeinsame Nachfolge des Heiligen, in allen Lebensbereichen und mit ihren ganz eigenen Fähigkeiten. Ossig: „Wir können Orientierung bieten, vielleicht gerade dann, wenn es dunkel ist.“ Genaus das sei es, was Christsein auszeichne.

 

Nach der heiligen Messe, die vom Familienchor St. Suitbert musikalisch gestaltet wurde, waren alle Feiernden noch zu Essen und Getränken sowie zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Ein Angebot, das bei hochsommerlichen Temperaturen gerne angenommen wurde.


Firmanden nehmen in Vorbereitung an Fahrt und Wallfahrt teil

52 Firmanden aus der gesamten Pfarrei haben jetzt ein Wochenende in der Jugendbildungsstätte Don Bosco in Hagen-Rummenohl verbracht. Das Wochenende ist Teil der Vorbereitung auf die Firmung im November und war nach einer Auftaktveranstaltung in St. Ludgerus der zweite Termin für die Jugendlichen zwischen 15 und 17 Jahren.

 

Das Haus in Rummenohl liegt im Grünen oberhalb des Volmetals und bietet außer entsprechenden Räumlichkeiten einen schönen Innenhof sowie eine Kapelle. Orte, die die Gruppe zunächst kennen lernte und später für ihre Zwecke zu nutzen wusste. Nach einem Kurzfilm und einer Nachtwanderung endete der Abend mit meditativen Gedanken. Dazu hatten sich die Jugendlichen zu den Themen Tod, Vergebung und Gottvertrauen im Vorfeld näher beschäftigt. „Da wir mit jungen Erwachsenen arbeiten, wollen wir uns eben auch den großen Themen stellen“, erklärt Nico Madej die Auswahl. Gemeinsam mit Maximilian Deden ist er Ansprechpartner des ehrenamtlichen Vorbereitungsteams.

 

Am Samstag konnten die Firmanden an unterschiedlichen Workshops teilnehmen. Dabei standen bibelnahe und klassische christliche Themen im Vordergrund, die eine interessante Umsetzung erfuhren. Bibelgeschichten in Jugendsprache umschreiben, gehörte dazu, oder auch die Beantwortung der Frage „was sind meine Vorbilder?“ mit dem Fokus auf Heiligen- und Märtyrergeschichten. Zu den Höhepunkten des Tages gehörte sicherlich das Bemalen von Kerzen, die am Tag der Firmung zum Einsatz kommen sollen. Mit Hilfe von Ölfarben lebten die Jugendlichen ihre Kreativität aus, und so gelangten von abstrakt gemalten Kreuzen bis hin zu nahezu fotorealistischen Tauben vielfältige Motive auf die Kerzen. Sogar in der freien Zeit waren viele der Jugendlichen noch damit beschäftigt.

 

Gemeinsam wurde schließlich ein Wortgottesdienst vorbereitet, für den die Firmanden ihre Ideen für Texte, die Predigt, die Musik und auch die Gestaltung des Kirchraums einbrachten. Daraus wurde ein Abend mit einem stimmungsvollen Gottesdienst, der seinen Abschluss vor dem Haus unter dem sauerländischen Sternenhimmel fand. Als „friedfertig und gemeinschaftlich stark“ hat Nico Madij die Zeit mit der Gruppe dort empfunden, an einem Abend mit guter Aussicht auf Sternschnuppen.

 

Positive Rückmeldungen erhielten die acht Katechet:innen bei der Reflexion am Sonntag. Der Mix aus freier Zeit und thematischer Gestaltung habe gut gepasst, die Themen seien gut gewählt gewesen. Ein gelungenes Wochenende, dem am Freitag, 25. August, die Fußwallfahrt zum Bildnis der „Mutter vom Guten Rat“ in Oberhausen-Sterkrade folgen sollte. Eingeladen dazu hatte traditionell der Förderverein Herz Jesu alle Interessierten. Doch wie bereits im vergangenen Jahr war die Fußwallfahrt auch ein Termin für die Firmbewerberinnen und Firmbewerber der Pfarrei. Aufgrund der Unwetter-Warnung musste der Gang nach Oberhausen abgesagt werden. Stattdessen wurden die Impulse zum Thema „Schöpfung bewahren“ in die Herz-Jesu-Kirche verlegt, wo auch der Wallfahrtsgottesdienst mit Pastor Peter Keinecke gefeiert wurde. Das Angebot fand großen Zuspruch, auch bei den 45 Firmanden, die gekommen waren. Sie erarbeiteten die Fürbitten für die Heilige Messe, während sich einige auch spontan als Messdiener anboten.

 

Im September folgen im Rahmen der Vorbereitung unter anderem ein gemeinsamer Jugendgottesdienst am 10. September und eine Sozialaktion am 24. September.


OB Bernd Tischler spricht bei KAB über Bottroper Themen

„Mein Bottrop - lebens- und liebenswert“ - zu diesem Thema hatte die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Nikolaus Groß jetzt Oberbürgermeister Bernd Tischler im Haus Kirchplatz 2-3 zu Gast. Rund 35 Interessierte waren der Einladung am Sonntag, 27. August, gefolgt. Nach einem gemeinsamen Kaffeetrinken sprach der OB über Themen, die Bottrop derzeit beschäftigen und auch zu einer Verbesserung des gesellschaftlichen Lebens beitragen sollen.

 

Dazu gehörten unter anderen das Projekt „Freiheit Emscher“, durch das zwischen dem Essener Norden und dem Bottroper Süden Gewerbeflächen, Wohnräumlichkeiten, umweltfreundliche Verkehrsadern und Freiräume entstehen sollen. Darüber hinaus widmete er sich in seinem Vortrag der Bottrop Innenstadt. Dabei sprach er nicht nur die bunten Blumentöpfe an, die das Stadtbild bereichern und vermehrt aufgestellt werden sollen. Themen waren auch die von vielen Bottroperinnen und Bottropern verfolgte Entwicklung des ehemaligen Karstadt-Gebäudes und des Hansa-Centers. Letzteres soll zukünftig zu einem orientalischen Einkaufs- und Begegnungszentrum werden und Angebote wie einen Basar, Modegeschäfte, einen Indoor-Spielplatz und einen Möbelbereich beherbergen. Bis Ende des Jahres werde sich dazu vermutlich mehr entschieden haben. Allgemein geäußerte Befürchtungen, dass dort eine Art „Event-Center“ entstehen könnte, trat Tischler entschieden entgegen.

 

Nicht zuletzt sprach der OB auch den Kommunalen Ordnungsdienst an, der personell aufgestockt wurde sowie die Unterbringung von Geflüchteten. Allein 2022 seien 1.700 Menschen nach Bottrop gekommen, 1.000 davon aus der Ukraine. Sie gelte es unterzubringen, bei einer wöchentlichen Zuweisung von 30 bis 40 neuen Personen. Die Versorgung der Menschen sei eine der aktuellen Prioritäten, so Tischler, für die andere Themen eventuell zurückstehen müssten.

 

Der Oberbürgermeister endete mit Bottrop als „Innovation City“, womit die Stadt als Vorbild für ganz Deutschland gelte. In diesem Zusammenhang sei er zuletzt sogar nach China gereist, um zu zeigen, wie eine Stadt energieeffizient umgestaltet werden könne.

 

Fragen und Anmerkungen gab es seitens der Zuhörerinnen und Zuhörer zum Einsatz des Kommunalen Ordnungsdienstes, zum Bereich Wohnraum und Straßenbau. Die Besucherinnen und Besucher zeigten sich äußerst zufrieden mit den Erklärungen des Oberbürgermeisters und seiner Bereitschaft, sich an diesem Sonntagnachmittag zu diesem Zwecke Zeit genommen zu haben. OB Tischler versprach, die Bottroper Bürgerinnen und Bürger weiterhin gut zu begleiten


Dr. Jürgen Cleve als Pfarrer von St. Joseph eingeführt

Generalvikar Klaus Pfeffer  (l.) und Pfarrer Dr. Jürgen Cleve
Generalvikar Klaus Pfeffer (l.) und Pfarrer Dr. Jürgen Cleve

Am Samstag, 3. Juni, ist Dr. Jürgen Cleve als neuer Pfarrer von St. Joseph eingeführt worden. Zusätzlich zu der Propsteipfarrei St. Cyriakus leitet er damit jetzt zwei Bottroper Pfarreien. Bis 2025 sollen beide Pfarreien zu einer Stadtpfarrei zusammengeführt werden. Cleve tritt in St. Joseph die Nachfolge von Martin Cudak an, der im Dezember 2022 auf eigenen Wunsch nach zwölf Jahren als Pfarrer von St. Joseph als Pastor in die Oberhausener Pfarrei St. Pankratius wechselte.

 

Zur Einführung wurde in der St.-Pius-Kirche eine heilige Messe mit den Pastören und Seelsorgern der Pfarrei, mit Abordnungen der Verbände, Ehrengardisten und einem Projektchor gefeiert, der aus Sängerinnen und Sängern von Familienchören beider Pfarreien bestand. „Wir befinden uns in einer Umbruchsituation“, sagte Generalvikar Klaus Pfeffer, der die Einführung übernahm, zu Beginn der festlichen Messe. In der aktuellen Situation von Kirche, in der die Zahl der Gläubigen und auch der Priester immer mehr abnehme, gebe es mittlerweile auch Laien die Pfarreien leiteten und längst auch Pfarrer, die zwei oder sogar drei Pfarreien vorstünden. Umso mehr danke er Pfarrer Cleve, den er schon lange kenne, für die Übernahme der Aufgabe in St. Joseph. „Du hast das Herz am rechten Fleck und bist immer Seelsorger geblieben“, betonte Pfeffer. „Wir befinden uns auf einem Weg des Aufeinanderzugehens. Wir müssen das Gestalten von Krise mitgehen.“ Das sei nicht einfach. „Wenn wir nicht zusammenrücken, wie sollen wir dann den Glauben an Jesus Christus, der uns trägt, weitergeben?“, fragte Pfeffer. Der Glaube an Jesus Christus dürfe nicht verloren gehen.

 

Pfarrer Jürgen Cleve richtete in seiner Predigt unter anderem den Blick auf ein Bild, das sein Grußwort an die Gläubigen der Pfarreien St. Joseph und St. Cyriakus zierte. Es zeige Menschen, die einer Lichtgestalt folgen. „Diese Lichtgestalt dürfte Jesus Christus sein“, so Cleve. „Menschen folgen ihm in unterschiedlichen Möglichkeiten an unterschiedlichen Orten.“ Diese wolle er hier kennen lernen. An Pfingstmontag sei er alle Kirchen, auch die ehemaligen, mit dem Fahrrad abgefahren. Eine Strecke von fast 29 Kilometern. Es ginge ihm zunächst um das weitere Kennenlernen und darum, zu spüren, „wie Christinnen und Christen leben“. Die Lichtgestalt auf dem Bild könne nicht nur Christus, sondern auch „eine oder einer von uns sein“, überlegte Cleve weiter. Durch Taufe und Firmung seien alle Gläubigen zu Lichtträgern berufen. Jeder selbst könne zum Akteur werden, brauche aber auch Menschen, die einem den Glauben zusagten. Wichtig sei es dabei auch, die Vielfalt der Gläubigen und des Glaubenslebens beizubehalten. „Wir müssen schauen, was das ist, aber auch, was wir loslassen müssen“, endete Cleve, „damit wir zu den Menschen kommen und Lichtgestalt werden können.“ Für seine Worte erhielt der neue Pfarrer Applaus.

 

Zum Ende der Messe wurden noch mehrere Grußworte ausgesprochen. Den Anfang machte Pastor Slawomir Galadzun, der in den vergangenen sechs Monaten seit dem Weggang von Pfarrer Martin Cudak St. Joseph als Pfarradministrator leitete. Bei der Zusammenführung werde es in beiden Pfarreien Talente geben, die Pfarrer Cleve begleiten werden, zeigte sich Galadzun zuversichtlich. Jürgen Cleve habe in seiner Studienzeit gerne Obstsalat für seine Kommilitonen zubereitet, wusste er zu berichten. Wichtig sei ihm dabei gewesen, dass die einzelnen Sorten erkennbar waren. „Das wünsche ich uns allen“, sagte deshalb Galadzun humorvoll, „dass die Stadtpfarrei zu einem guten Obstsalat wird, in dem man aber auch die einzelnen Teile erkennen kann.“

 

Wünsche für einen guten Start verbunden mit Gottes Segen kamen im Anschluss von Oberbürgermeister Bernd Tischler, der nicht persönlich anwesend sein konnte und dessen Worte aus diesem Grund von Diakon Thorsten Schrüllkamp verlesen wurden.

 

Sie sei gespannt auf die neuen Wege, richtete Sabine Zander-Reddig dann das Wort an Pfarre Cleve und die Gläubigen. Er werde diese nicht alleine gehen und auch nicht gehen wollen. Auch die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats hob die unterschiedlichen Talente hervor, die es einzusetzen gelte. „Nur durch das Mitwirken vieler Menschen kann Pfarreileben gelingen“, sagte sie. Dafür seien auch Offenheit, Respekt und gegenseitiges Vertrauen entscheidend. Ganz ausdrücklich dankte sie auch Pastor Galdazun für seine bisherige Bereitschaft, die Verantwortung für die Pfarrei zu übernehmen.

 

Norbert Gockel als Vertreter des Kirchenvorstands wünschte Cleve mit einem ruhrgebietstypischen „Glück auf“ allzeit Gesundheit und dass er seine Aufgabe „möglichst ohne Blessuren“ bestehe. Ebenso dass er auf breites Interesse und hohes Engagement stoße und die zukünftige Entwicklung eine Bereicherung für die Pfarreien und die Stadtgesellschaft werde.

Bevor sich Pfarrer Cleve für die Vorbereitung und Gestaltung des Gottesdienstes bedankte und seine Freude auf das künftige Zusammenwirken ausdrückte, kam noch Pfarrer Klaus Göke von der evangelischen Kirchengemeinde zu Wort. Die Übernahme zweier Großpfarreien, die zu einer Stadtpfarrei werden sollen, weise auf einen tiefgreifenden Strukturprozess hin, der auch die evangelische Kirche treffe. Die Bedeutung christlicher Gemeinden lasse in der Gesellschaft nach, die Volkskirche gebe es lange nicht mehr. Doch Veränderungen seien nicht nur negativ. Wenn Kirche auch kleiner würde, so bleibe doch der Auftrag, den Glauben weiter zu geben. Mit Bezug zum gerade erst gefeierten Pfingstfest betonte er, dass Christen auf das Wirken des Heiligen Geistes vertrauen könnten. Und so wünschte Göke dem neuen Pfarrer, dass er bei seiner Aufgabe „ganz oft spüren solle, in welche Richtung der Heilige Geist ihn und seine Gemeinde schickt“.


Prälat Rolf Linse feiert am 1. Juni 90. Geburtstag

Empfang im Haus Kirchplatz 2-3: Propst Dr. Jürgen Cleve (l.) und Prälat Rolf Linse.
Empfang im Haus Kirchplatz 2-3: Propst Dr. Jürgen Cleve (l.) und Prälat Rolf Linse.

Prälat Rolf Linse ist am 1. Juni 90 Jahre alt geworden.

1933 in Duisburg-Hamborn geboren, wurde Rolf Linse am 11. Februar 1960 in Essen zum Priester geweiht. Nach Kaplansstellen in St. Joseph in Essen-Horst, St. Joseph in Hattingen-Welper und St. Marien in Gladbeck-Brauck war er ab 1. Februar 1977 als Religionslehrer in Bottrop und als Subsidiar in St. Bonifatius tätig. Ab Ende des Jahres 1977 arbeitete er bis zu seiner Entpflichtung 20 Jahre später als Realschulpfarrer an der Gustav-Heinemann-Realschule und an der Marie-Curie-Realschule. 1989 wurde er außerdem zum Diözesanseelsorger für Blinde ernannt.

 

Bereits 1972 hatte Linse eine Hilfsorganisation für Indien gegründet, mit der ihn viele Menschen verbinden und die ab 1977 unter dem Namen „Indienhilfe Bottroper Realschüler“ firmierte. Bis vor einigen Jahren stand er auch im Ruhestand unter anderem noch regelmäßig auf dem Bottroper Markt, um mit dem Verkauf fair gehandelter Produkte Spenden für die Menschen in Indien zu sammeln. In den vergangenen 50 Jahren hat er fünf Millionen Euro für die Hilfsorganisation zusammen bekommen. Damit wurden Menschen mit Behinderung und deren Ausbildung, mittellose kranke Menschen, der Bau von Schulen, Krankenhäusern und Kirchen unterstützt, ebenso die Ausbildung von Ordensfrauen und Priesternachwuchs. Eine Dauer-Ausstellung in der Kirche St. Bonifatius gibt Einblick in die Projekte und die Geschichte der Indienhilfe.

 

Für sein Engagement für Indien hat Prälat Linse zahlreiche Ehrungen erhalten. Dazu zählen beispielsweise der 2000 erhaltene Ehrenring des Bistums Eluru und die 2002 erfolgte Ernennung zum Prälaten durch Papst Johannes Paul II. 2004 bekam er die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen, 2016 das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Impressionen seines Engagements für die Indienhilfe


Wallfahrt nach Kevelaer mit 53 Pilgerinnen und Pilgern

53 Pilgerinnen und Pilger aus Bottrop haben sich am Samstag, 29. April, auf den Weg nach Kevelaer gemacht. Unter dem Leitgedanken der diesjährigen Wallfahrt „Habt Vertrauen – Ich bin es“ waren die Pilger:innen in zwei Gruppen per Bus und per Fahrrad an den Niederrhein aufgebrochen. Eingeladen dazu hatte der Förderverein Herz Jesu.

 

Während die 23 Radpilger um sieben Uhr nach einem Impuls an der Barbarastatue, dem Standort der ehemaligen Kirche St. Barbara, bei nasskalten Wetter losfuhren, machten sich die 30 Buspilger um zehn Uhr auf den Weg. Sie wurden von Pastor Peter Keinecke begleitet, der das geistliche Programm im Bus gestaltete, den Kreuzweg in Kevelaer mit den Pilger:innen betete und zum Abschluss mit allen Teilnehmer:innen zusammen den Gottesdienst in der Beichtkapelle des Marienwallfahrtsortes feierte.

 

Die Radpilger fuhren Richtung Rhein überquerten bei Orsoy den Fluss mit einer Fähre und legten unter anderem einen Zwischenstopp am Soldatenfriedhof Rheinberg ein. Bei den Radlern sorgte Josef Finke mit Impulsen, Gebet und Gesang für die inhaltliche Gestaltung. Auch wenn die Beine auf der 70 Kilometer langen Strecke immer schwerer wurden, erreichten alle Bottroper:innen schließlich ihr Ziel. Einige Pilger:innen hatten sich auch privat auf den Weg nach Kevelaer gemacht, so dass am Ende deutlich über 60 Gläubige vor Ort waren. Den Abschluss bildete nach dem gemeinsamen Gottesdienst eine Zusammenkunft am Gnadenbild „Trösterin der Betrübten“.

 

Nach der Wallfahrt ist vor der Wallfahrt: Der Förderverein Herz Jesu lädt bereits jetzt zur Fußwallfahrt am 25. August zum Bildnis der „Mutter vom Guten Rat“ in der Propsteikirche St. Clemens in Oberhausen-Sterkrade ein.


Woche des Ewigen Gebets bot vielfältiges Programm

Beten, ein Gespräch mit Gott zu führen, ist auf unterschiedliche Weise möglich. Wie das funktionieren kann, hat die Propsteipfarrei St. Cyriakus in der Woche des Ewigen Gebets vom 27. März bis 2. April gezeigt. Eine Gruppe von 14 Haupt- und Ehrenamtlichen hatte dafür ein besonderes und vielfältiges Programm erarbeitet und damit ein zeitgemäßes Angebot geschaffen.

 

„Wir wollten zeigen, dass das Ewige Gebet nicht nur etwas für Insider oder besonders fromme Menschen ist“, erklärt Gemeindereferentin Britta Walkowiak. Zwar stehe in einer Woche wie dieser die eucharistische Anbetung im Vordergrund, die Vielfalt des Betens sei dabei aber deutlich geworden.

 

Zu den Angeboten gehörten deswegen außer Anbetungsstunden unter anderen eine Liturgische Nacht in St. Ludgerus, musikalische Gebete mit dem Chor Cantamus und den Familienchören St. Cyriakus und St. Suitbert, Gesprächs- und Vortragsabende und mit einem Stationenweg in Herz Jesu und einer Betstunde in St. Ludgerus auch Programmpunkte für Kinder.

 

Verbindendes Element war dabei ein Gebet von Beate Harst von den Missionsärztlichen Schwestern, das auf einer Klappkarte in den Kirchen auslag. Deren Vorderseite zeigte das Bild des brennenden Dornbuschs, das von ihrer Mitschwester Simone Herrmann gemalt worden war. Gott offenbart sich über den Dornbusch Mose, der innehalten und Gott zuhören soll. Ein Bild, das zu einer Woche des „Gesprächs mit Gott“ nur zu gut passte.

 

Stattgefunden haben die Angebote in allen Kirchen der Pfarrei sowie im Haus Kirchplatz 2/3 und im Barbaraheim. Wenn möglich, möchte die Pfarrei auch im kommenden Jahr die Woche des Ewigen Gebets wieder besonders gestalten.


Bistum informiert über Studie zu sexualisierter Gewalt

Generalvikar Klaus Pfeffer mit Moderatorin Dr. Rebekka Groß von der KEFB.
Generalvikar Klaus Pfeffer mit Moderatorin Dr. Rebekka Groß von der KEFB.

Sexualisierte Gewalt ist nach wie vor ein Tabu-Thema. Umso wichtiger ist es, öffentlich darüber zu sprechen. Nach der Vorstellung der sozialwissenschaftlichen Aufarbeitungsstudie zu sexualisierter Gewalt, die Mitte Februar veröffentlicht wurde, präsentiert das Bistum Essen deswegen die zentralen Ergebnisse jetzt in den Städten und Kreisen des Bistums. Den Auftakt machte am 21. März die Stadt Bottrop, wo Generalvikar Klaus Pfeffer zur Studie Stellung bezog. Etwa 80 Interessierte waren an diesem Abend dazu in die Kulturkirche Heilig Kreuz gekommen.

 

Mit der Erstellung der mehr als 400 Seiten umfassenden Studie war 2020 das Münchener Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) beauftragt worden. Im Zentrum der Untersuchungen stehen die strukturellen und systemischen Bedingungen, die sexualisierte Gewalt in der katholischen Kirche im Bistum Essen begünstigt haben.

 

„Wir wollen das Thema auf ein gutes Fundament stellen“, leitete Dr. Jürgen Cleve, Bottroper Stadtdechant und Propst von St. Cyriakus, den Abend ein. Entscheidend sei es, daraus zu lernen und Fehler nicht zu wiederholen. Die Studie zeige, dass es massive Versäumnisse bei der Aufarbeitung bis hin zu aktiver Vertuschung von Fällen gegeben habe, unterstrich Generalvikar Klaus Pfeffer mit einem Zitat von Bischof Overbeck. Es gehe allerdings nicht nur darum, die zentralen Ergebnisse und Empfehlungen der Studie für die Präventions- und Interventionsarbeit bistumsweit bekannt zu machen. „Wir wollen zugleich mit allen Interessierten in geschützten Räumen über die verschiedenen Facetten sexualisierter Gewalt ins Gespräch kommen“, betonte er. Denn die mit der Studie unter anderem vorliegenden Täterbiographien, die teilweise über Jahrzehnte reichten, machten „das Schreckliche“ dieses Themas deutlich.

 

Als zwei Betroffene aus der Stadt kamen Stephan Bertram und Markus Elstner zu Wort. Lange habe er nicht über den an ihm begangenen Missbrauch sprechen können, der ihn bis heute belastet, erklärte Bertram, der die Studie des IPP begleitet hat. Nach langen Jahren habe er sich schließlich an das Bistum gewandt und möchte heute dazu beitragen, Aufklärung nach vorne zu tragen. Zudem möchte er andere Betroffene dazu ermutigen, ebenfalls Hilfe zu suchen. Diese müssten „anständig behandelt“ und vor allem entschädigt werden.

 

Markus Elstner hat im vergangenen Jahr nicht nur einen Gedenkstein für von Missbrauch Betroffene vor der St.-Cyriakus-Kirche aufgestellt. Vor bereits zehn Jahren hatte er auch die Betroffenen-Intitiative „Wegweiser“ gegründet. Die Gründung dieser Initiative habe ihm nicht nur selbst geholfen. Mittlerweile mache er damit auch deutschlandweit auf das Thema aufmerksam, betonte er in der Kulturkirche.

 

„Ich bin froh, dass die Wahrheit auf den Tisch kommt, auch wenn es weh tut“, hatte Stephan Bertram vor geraumer Zeit gesagt. „Als Betroffener will ich jedoch, dass das Bistum aus den Fehlern lernt und sich verändert.“ Genau daran arbeite das Bistum derzeit, machte der Generalvikar deutlich. Es habe sich eine „Task Force“ gegründet, die Konsequenzen und Handlungsschritte für die nächste Zeit erarbeite. Zu den Anfängen zähle es, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen – so wie an diesem Abend in Heilig Kreuz.

 

Zahlreiche Wortmeldungen zeigten, wie sehr das Thema die Besucherinnen und Besucher des Abends bewegte. Absolutes Unverständnis wurde darüber geäußert, dass über Jahrzehnte Schweigen über begangene Taten in der Kirche geherrscht habe. Dazu passte der Hinweis, dass die hierarchische Struktur sowie Missbrauch von Macht Taten begünstigt habe. Diese Strukturen gelt es weiter aufzubrechen. Einige Beiträge übten Kritik daran, dass die Entschädigung von Betroffenen und die Aufarbeitung von Missbrauch nicht schnell und weit genug ginge. Gleichzeitig wurde auf die Bedeutung der Präventionsarbeit und die notwendige Unterstützung der Gemeinden verwiesen.

 

Nach zwei Stunden war es an der Zeit, die Veranstaltung zu beenden. Fragen und Anmerkungen wird es darüber hinaus geben. Denn abgeschlossen kann das Thema damit noch lange nicht sein. Das Gespräch darüber wurde jedenfalls in Gang gesetzt.

 

 

Info

Die Veranstaltung wurde mit Unterstützung der Katholischen Erwachsenen- und Familienbildung (KEFB) sowie der Katholischen Stadtkirche Bottrop durchgeführt.


Ursula Kirchhoff feiert Jubiläum und lädt zum Benefizkonzert ein

Sahnetorte mit Kirschen oder Schwarzbrot mit Schinken? Ursula Kirchhoff muss sich nicht für das eine oder andere entscheiden. Bei ihrer Arbeit gehört für sie beides dazu. Die „Sahnetorte mit Kirschen“ – das sind für die Musikerin Werke der Romantik, der sie sich sehr verbunden fühlt. Hat sie sich ausgiebig damit beschäftigt, dann braucht sie auch wieder „Schwarzbrot mit Schinken“, also weniger gefühlvolle Musik wie die von Johann Sebastian Bach.

 

Ursula Kirchhoff ist immer offen geblieben für Musik in all ihren Facetten. Das ist auch bei ihrem Wirken als Kantorin in St. Cyriakus deutlich zu spüren ist. Mit dem Propsteichor der Pfarrei übt die 58-Jährige Stücke aus allen Musikbereichen ein. „Ich möchte die Tradition kirchlicher Musik aufrecht erhalten“, betont sie. Ein Idee, die offenbar auch bei anderen gut ankommt, denn am 1. März feiert die gebürtige Bottroperin bereits ihr 25-jähriges Dienstjubiläum in der Pfarrei.

 

Musik begleitet Ursula Kirchhoff seit ihrer Kindheit. In ihrer Familie wurde immer musiziert. Instrumente wie Flöte, Gitarre, Klavier und vor allem die Orgel gehörten früh zu ihrem musikalischen Rüstzeug. Bereits während des Studiums von Kirchenmusik und Gesang, das sie in Düsseldorf absolvierte, arbeitete sie in Teilzeit als Organistin für die Gemeinde St. Michael. Was in jungen Jahren eine enorme Verantwortung darstellte, war zugleich ein großer Vorteil. „Ich konnte schnell Studium und Praxis miteinander verbinden“, erinnert sie sich.

 

1998 schließlich konnte sie als Kirchenmusikerin in St. Cyriakus beginnen. Seitdem spielt sie nicht nur die Orgel, sondern leitet unter anderem mehrere Chöre wie den Propsteichor und den Familienchor, einen Kinder- und Jugendchor sowie eine Frauen- und eine Choralschola. Gerne blickt die Kantorin auf besondere Ereignisse in der Propstei zurück, die sie mit den Chören und weiteren Musikern mitgestalten durfte. Dazu gehörten beispielsweise die Feierlichkeiten zur 850-Jahr-Feier der Gemeinde St. Cyriakus und das 150-jährige Jubiläum des Propsteichores. Im Gedächtnis bleiben ihr auch die in St. Cyriakus regelmäßig stattfindenden Konzerte oder Feiertage, denen sie musikalisch ihren eigenen Schliff verlieh.

 

Kurz vor Beginn der Fastenzeit freut sich Ursula Kirchhoff bereits auf Ostern, wenn sie in der Kirche nach entbehrungsreichen Corona-Jahren endlich wieder mit Orchester spielen darf. Geplant ist eine Messe von Johann Eberlin sowie Werke aus der Klassik von Komponisten wie Michael Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart. Während andere Chöre durch die Pandemie Sänger verloren haben, sind die Chöre in St. Cyriakus wieder gut aufgestellt.

Für sich persönlich hat Ursula Kirchhoff in dieser Zeit sogar etwas dazu gewonnen: Statt zu resignieren aufgrund der coronabedingten Einschränkungen, kaufte sie sich eine Harfe und nimmt seitdem Unterricht. Schließlich ist die Musik nicht nur Arbeit, sondern auch ihr größtes Hobby, von dem sie „einfach nicht weg kommt“. Mit der Harfe lerne sie nicht nur ein neues Instrument, sondern auch eine neue Welt mit anderer Musik kennen.

 

Ihre Interesse für Musik sei immer „breit gefächert“ gewesen, erklärt die Kantorin. Da passt es nur zu gut, wenn sie zu ihrem Jubiläum mit dem „Jamulus-Quartett“ auftreten kann. Das Quartett, in dem Ursula Kirchhoff den Alt-Part übernimmt, singt unten anderem in den Gemeinden der jeweiligen Ensemblemitglieder und war in St. Cyriakus bereits im samstäglichen Mittagsgebet zu hören. Zum Jahrestag des Angriffs auf die Ukraine lädt es zu einem Benefizkonzert für die Ukraine-Hilfe ein. Auch Menschen aus der Ukraine sind dazu eingeladen, weswegen es zusätzlich Plakate mit dem Konzertprogramm in Ukrainisch gibt. Das Konzert soll auch an weiteren Standorten zu Gehör kommen.

Doch zunächst bereichert Ursula Kirchhoff mit ihrem Quartett die Zuhörerschaft in Bottrop und zeigt damit zugleich, dass Musik so viel mehr sein kann als nur schöner Klang.


Benefizkonzert für Ukraine-Hilfe
Das „Jamulus-Quartett“ ist am Freitag, 24. Februar, 18 Uhr, in St. Cyriakus, Kirchplatz 1, zu hören. Unter der Überschrift „Verleih uns Frieden gnädiglich“ erklingen klassische Psalmvertonungen unter anderen von Mendelssohn, Distler und Resinarius. Bogyung Kim begleitet das Quartett an der Orgel und spielt Werke von Reger, Mendelssohn und Buxtehude. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.


Verabschiedung von Mechthild Wenning

Mit Ende des Monats Januar ist Mechthild Wenning aus dem Dienst in der Propstei St. Cyriakus ausgeschieden. 26 Jahre lang war die 66-Jährige die Konstante in der Verwaltung der Pfarrei. Während ihres gesamten Arbeitslebens war Mechthild Wenning im kirchlichen Bereich tätig, unter anderem im Pfarrbüro, beim Caritasverband und auch im Essener Generalvikariat.

 

Sie sei eben immer auch eine „Arbeiterin im Weinberg des Herrn“ gewesen, betonte Thomas Hellbach, Verwaltungsleiter in St. Cyriakus. Im Rahmen einer Feier zur Verabschiedung für Mechthild Wenning dankte er ihr zusammen mit Propst Dr. Jürgen Cleve und zahlreichen Kolleginnen und Kollegen für ihr jahrelanges Engagement und die gute Zusammenarbeit.

 

Diese lag auch der neuen Ruheständlerin immer am Herzen. Interessante Zeiten habe sie in St. Cyriakus erlebt: Jeder Pfarrerwechsel habe neue Wendungen gebracht, und auch der Neubau der Pfarrei am Kirchplatz 2/3 sei eine Herausforderung gewesen. Doch geschätzt habe sie vor allem das gute Betriebsklima in St. Cyriakus, das den Arbeitsalltag stets angenehm gestaltet hätte.

 

Nachfolgerin auf ihrer Stelle ist Stefanie Ortmann. Die 39-Jährige hat bereits im Dezember vergangenen Jahres in St. Cyriakus begonnen und ist an den Werktagen am Kirchplatz 2/3 zu erreichen.

Stefanie Ortmann und Mechthild Wenning
Stefanie Ortmann und Mechthild Wenning


KiTa St. Bonifatius nach Umbau eingeweiht

Gemeindereferentin Anne-Kathrin Hegemann, Martin Oppermann, Mechthild Ischinsky (beide Kirchenvorstand), Propst Dr. Jürgen Cleve, Einrichtungsleiterin Bettina Höhner sowie Anne Berger und Barbara Wagner (KiTa Zweckverband) (v.l.)
Gemeindereferentin Anne-Kathrin Hegemann, Martin Oppermann, Mechthild Ischinsky (beide Kirchenvorstand), Propst Dr. Jürgen Cleve, Einrichtungsleiterin Bettina Höhner sowie Anne Berger und Barbara Wagner (KiTa Zweckverband) (v.l.)

Wo es an diesem Morgen grau und unfreundlich ist, ist es drinnen bunt und einladend: Am Samstag, 21. Januar, ist die renovierte und erweiterte KiTa St. Bonifatius eingeweiht worden. Rund 300 Gäste waren nach 18 Monaten Bauzeit zu diesem Anlass in den Fuhlenbrock gekommen. Auf etwa 900 Quadratmetern erstreckt sich nun das moderne Gebäude, das die Räume des ehemaligen Pfarrheims miteinschließt. Die ursprünglich dreigruppige Kindertagesstätte wurde auf fünf Gruppen erweitert. Somit gibt es nun zwei Gruppen für Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren, eine Gruppe für Kinder unter drei Jahren, die es vorher nicht gab, und zwei Gruppen für Kinder von drei bis sechs Jahren. „Ich freue mich, dass Ihr jetzt diesen neuen und schönen Ort habt“, betonte Propst Dr. Jürgen Cleve im Gottesdienst zur Eröffnung. Im Rahmen der Modernisierungsstratgie „KiTa 4.0“ ist die Einrichtung nicht nur größer geworden, sondern auch völlig neu ausgestattet worden.

 

Im Sinne der Partizipation konnten nicht nur die Mitarbeiter mitplanen, wie die KiTa aussehen sollte, auch die Kinder durften ihre Wünsche äußern. Besonderheiten sind unter anderem mehrere Schwerpunkträume zu Themen wie Yoga, Malen, Konstruieren, Medien und Forschen. Eine Kletterwand und eine Spieldusche versprechen darüber hinaus Bewegung und Spaß, ebenso wie Podeste und breite Fensterbänke, die ausdrücklich von den Kindern als Sitzgelegenheiten benutzt werden dürfen. Bullaugen zwischen den Räumen und Sichtfenster in den Türen - beides auf Augenhöhe der Kinder - eröffnen den Blick nach außen und innen. Denn in der sogenannten teiloffenen KiTa können die Kinder selbstbestimmt ihren Interessen nachgehen, erklärt es Einrichtungsleiterin Bettina Höhner. Ein Anmeldesystem, bei dem die Kinder an einer Tafel ihr Bild an den Ort heften können, an dem sie sich aufhalten möchten, lässt den Wechsel in andere Räume zu.

 

97 Kinder besuchen derzeit die KiTa, 21 pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen ihnen zur Seite. Ein Aufzug sorgt für einen barrierefreien Zugang. Schließlich gibt es auch vier Inklusionskinder in St. Bonifatius. Noch im November hätte Bettina Höhner kaum daran geglaubt, dass alles pünktlich fertig wird. Bautechnische Probleme und ein Rohrschaden hatten für Verzögerungen gesorgt. Doch auch wenn es zwischenzeitlich schwierig war, so war der Umbau doch vor allem ein spannendes Projekt, sagt Barbara Wagner, Gebietsleiterin im KiTa Zweckverband, in dessen Trägerschaft sich die Einrichtung befindet. Ausdrücklich dankt sie allen Beteiligten nach dem Gottesdienst in St. Bonifatius, die alle den Prozess konstruktiv mitgestaltet hätten. Es habe eine enge Zusammenarbeit zwischen der Pfarrei St. Cyriakus, dem Investor „KiTa Meyer & Monz Verwaltungs GmbH“, dem KiTa Zweckverband, genauso wie mit den Eltern und Mitarbeitern gegeben. Dadurch sei nicht nur eine moderne Einrichtung entstanden, die jetzt zu den größten Einrichtungen der Stadt zählt, sondern auch ein bedeutsamer Bildungsort für Familien in Bottrop. Ein Konfettiregen der Kinder zum Ende des Gottesdienstes hätte die Freude darüber kaum schöner ausdrücken können

Katholische Pfarrei

Propstei St. Cyriakus

  

Kirchplatz 2 - 3

46236 Bottrop

 

Pfarrbüro

Tel.: 02041/ 6902 12

Fax: 02041/ 6902 23

E-Mail: pfarrbuero(at)st-cyriakus.de

Di. und Do.    15.00 - 17.00 Uhr

Mi. und Fr.       9.00 - 12.00 Uhr